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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 4
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0043

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Gefährder.

ri'lülban,'en (Llsaß).

Der Teufelsruein, der leyre Nest der einst in Mül-
hausen befindlichen Bueg, welcher schon vor ca. Lst Iaheen
um einigc Srsckwerke crniedrigt wurdc, befinder sich in
einem so schlcchren Zustandc, daß man mir dcm Gedanken
umgehr, ihn ganz abzureißen.

wiederherstellunaen.

Altena.

Die ehemals Benrheimsche Lurg Alrena bei Schüt-
rors ist jeyr, soweit sie nichr demolierr ist (vergl. Äurg-
wart IV., S. S2), ;u Wohnzwecken gänzlich renoviert.

Burg a. d. lvuxxer.

Dem bei ber diesjährigen Gcneralvcrsammlung vor-
gelegren Gcschästsberichrc enrnehmen wir folgendc Daren:
Vsm 1. April bis Zst. Seprember besuchten 5S24Z per-
sonen Schloß Burg, wodurch dee Veeein eine Einnahme
von IZSlZ Mk. (im ganzen Iahre ISS2 nur SSM Mk.)
erzielte Die Schloßbaulotterie brachte dem Verein einen
Gewinn von 125(XX> Mk. ein. Frhr. von der Hepdt (Elber-
feld) stifrere sür die Schloßkapelle die Figur des heil.
Michael und einen 2lltarrisch, Rommerzienrar Andrae
(Röln) schenkte dem Verein IststM Mk. Von den
nun in Aussicht genommenen Lauten sci erwähnt der
wiederausbau des im 20jährigen Rriege zerstörten
Grabenrores. Das Tor, das als erste Verreidigungsstelle
galt, soll wieder zwei Dürmc und auch zwei Zugbrücken
erhalren. Äei dcn Fundamenrierungsarbeiren sür den Dor-
kausbau har man dic alren Fundamenre der äußeren
Ringmauer, nach dcnen man schon lange Iahre suchte,
endlich gefunden. Sie lagen in einer Tiefe von v/r bis
2rn und haben die beträchtliche Dicke von ungesähr 2 m.
Für die Aushellung der Geschichre der alrcn Lurg sind
diesc aus mächtigen (Nuadern gefügten Fundamente vsn
großem werr und sie gcben wichtige Aufschlüsse über
verschiedcne noch nichr aufgeklärre punkre. Außerdem
hat man nsch Fundamente des alten Dorhauses gefunden,
auf denen nun das neue errichter werden wird.

Landsberg.

Schloß Landsberg, die Srammburg des Freiherrn
v. Landsbcrg-Velen, ist vor einiger Zcit um 5<X><XX) Mk.
in den Besty des Fabrikanten August Dhpssen in Mül-
heim a. d. Ruhr übergegangen. Derselbe läßt die Re-
naissancebauten des Schlosses wicdcr herstellcn. Der
älreste Deil bleibt unangerastek.

Schwanau (Schweiz).

Die Auinen der Lurg Schwanau im Lowerzersee,
welche, einst von bedeurendem Umsange, dercits bei Be-
gründung der Eidgenossenschafr zerstörr worden ist, sollen
von dem Besiyer, Herrn Gustav Aus der Nlaur, srei-
gelegt und so weit als möglich erhalten werden. Der
noch 1(> m hohe Srunips des Bergsrieds soll um 4 m er-
höht werden, eine Zinnenkrone und ein spiywinkliges
Dach erhalten. Die Arbcircn wcrden im Frühjahr be-
gonncn.

winnebnrg.

Dem Verschönerungs- und Verkehrs-Verein zu
Lochem hat der Fürst Metternich 1st<X> Mk. angewiesen,
die zur Erhaltung seiner Srammburg winneburg ver-
wandr werden sollen.

Ausgrübungen und Fundc.

walahstede.

Auf Burgruine walahstede wurden die Unrer-
suchungen mir Unrerftüyung des Sraatsministeriums
sür Rirchen- und Schulangelegenheiten im Mai und
Gkrobcr sortgeseyt. An der Ostscite des Donjons, wo
die Rudera der Arkadengalerie im Schutte sich sandcn,
wurden noch einige mit erhöhtem 2lande von 1,20 m
Länge, (>,S(> m Breirc, (>,2(> om Dicke ausgegraben, die
wohl zur Abdeckung des mir glattem Dache versehenen
wohnrurmcs gcdienr haben (vergl. Lurgwarr, V. Iahrg.,
S. 7 „plattsorm"). — Im Süden des Donjons stellte der
Res. innerhalb einer, übcr dem alten Zugange liegenden
Terrasse eine zweite Turmanlage fest, die von General-
majoe R. Popp hier vermutere Baebakane oder Torturm.
Ee har 12 X 1(>m 12(>m Fläche, im Südosten eine ab-

geeundere Spiye und bestcht aus kleinen «Luadern, wie
der Donjon. Die Ausgrabungen wurden im Vlovember
sorrgesetzt. N.

Besitzwechfel.

Spangenberg.

Da staarlicherseirs die Absichr bestand, das Schloß
Spangenberg, die am beften erhaltene Bergveste Hessens,
an einen privaten zu verkausen — wenn auch unter ein-
schränkenden Bedingungen bez. der Erhaltung des alter-
tümlichen Lharakters des Schlosses —, wandte sich der
Verein sür hcssische Geschichte und Landcskundc auf Vcr-
anlassung des srüheren Oberpräsidenten Grafen vsn
Zedliy-Drützschler an die Rönigl. Regierung mir dec Bitte,
den Spangenberg im Staatsbesitze zu belassen. Diesem
wunsche wurde Folge gegeben und die Verkaufsverhand-
lungen abgebrochen.
 
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