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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 2
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Gölitz: Die Aufräumungsarbeiten auf der Burg Hohnstein im Südharz
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Haupt, Richard: Troyburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0026

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18

vc>«i den gcfundenen Gegenständen, die fich im Gewahrsa«» des Uncerzeichneren befinden, sollen
genannc werdem Bis I5Z^ zurückreichende Ntünzen nebst Brakteacen, petschafre, Lingerringe; von
Waffen: Restc von HeUcbardcn, Schwerrern, Pfeilspiyen, Messer und Nkessergriffe, ca. Ranonen-
kugeln (1-, Z-, 5-, p-, 1S-, 15-, 2S-, 22-pfündig); eine wohlerhaltene Gfenplarre «nir der biblischen Dar-
stcUung vorn reichen INann und arnien Eazarus, zahlreiche Bruchstücke von Ofenkacheln von den
priinitivsten Lornien bis kunstvoU verzierren und farbig glasierten, aUerlei Gcherben von Rüchengeraren,
Mfengabeln, Ldffel, Ticgel. Reste aUer Art von pferdegeschirren, Turniknöpfe u. a. ,n. Die vor-
gefundenen Archirekcurteile: gothische und andere Rapiräle, Fcnster- und Türeinfassungen sind sorgfaltig
gesaininclt, an passender StcUe aufgestellt oder eingemauerr, oder sonst gesicherr.

Möchre Lürstliche Huld und Munifizen; sich den herrlichen Ruinen der Graininburg auch ferner
geneigt zeigen, dainit es gelingt, die 21rbeicen nun auch zur völligen Durchführung zu bringen!

Isseustadc unterin Hohnstein. Gölitz.

Troyburg.

von R. Haupt, Eutin.

as Guc Troyburg iin Herzogtuin Gchleswig gehörte iin Is^. Iahrhunderc dein inachrigen
Geschlechte der Leinbecke. Dann kain es in den Besitz der Rönigin Margareta, die es
von Llaus Lembcck gekauft harce, und die seirherige schleswigische Ritterburg ward damit
ein königliches Schloß. Die Rönigin verpfandere iin Iahre 1ZV0 den Besitz an dcn
BLschof zu Ripen, und die Bischöfe hielten nun auf dein Schlosse ihre adligen vögte als
Lehnsleure. Der letzte war Wulf pogwisch, und er behielr das Eehn persönlich, als 154S nach der

Reforinarion die bischöflichen
Güter an den Rönig fielen.
Rönig Friedrich II. belchnre
dann damir seinen Feldinarschall
Daniel Ranzau. 2lls dieser vor
warburg gefallen war (1569),
crhielt es sein Bruder pecer,
der Daniels hincerlassene Braut
Racharina v.Dainme heirarete,
I57S, und erwarb kur; nach-
her das erbliche Eigencuin
durch Tausch gegen sein Guc
Waininendorf (danisch: Wan-
drup).

Perer baure 158S an die
Grelle des Schlosses ein neues
Herrenhaus iin Renaissancestil.
1?on den Ranzauen erbten es
nach zwei Mcnschenaltern die
Vuchwalde, von diesen der
Graf Lrdr. Molrke. Ain Ende

Abb. z. Troyburg,

»ach Bruyii und Hogenberg.

des 18. Iahrhundertö isr das
Guc aufgelöst worden. Das
Herrenhaus mic einem Teile
der Landereien kani durch Rauf
vor fünfzig Iahren an die
Fainilie des jetzigen Besitzers
Rnudsen.

Der neue Erwerber brach
es ab und soll für das Rupfer
der Dacher allcin den ganzen
Raufpreis gelöst haben. Doch
blicb der Unterbau stehen, und
die eine Außenwand sogar in
voller >oöhe, und so ist die
Troyburg, seic 186^ wieder
inic Gchleswig vereinigc, eine
noch stacrliche Ruine, die ein-
zige in den Herzogcümern.

1?on Veränderungen war
sie unberührc geblieben; es
scheinc, daß sie seit Perer

Ranzau, der auch selbst seine spaceren Iahre ;u Ahrensburg in Gtormarn zugebracht hatte, kaum mehr
als Herrensitz gcdient harce. Sie lag in sumpfiger Niederung, von einem tiefen Graben umgeben, um
den ein hoher wall ging, wieder von einem Graben umzogen, und war fest und sichcr genug, um beim
Einfalle der Schwcden 1HS- einer Bcschießung mic Lalkonetten erfolgreich zu widerstehen.

Das Gchloß war auf granitner Unterlage aus Ziegeln gebaut, mic Zierreilen aus grauem
Wesersandstein an den Giebeln, Eckcn und Fenstcreinfassungen, und hatte den regelmaßigen Grundriß
 
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