Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

DOI Heft:
Nr. 11 u. 12
DOI Artikel:
Hertlein, Friedrich: Einzelstehende Warttürme, [2]
DOI Artikel:
Radinger, Karl von: Die Namen der Tiroler Burgen und Edelsitze, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0105

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
97

Abb. pfoczheim mit der warte. Nach Merian.

oder Eaiidrvachc bcnunc ;u rverden, im 17. Iahrhunderc nichc inehr regelmaßig und seir
1770 rvegen Baufalligkeic gar nichc mehr (E. Wagner, V>eröff. der Gr. Bad. Saininl. u.
dcs Rarlsr. Alcerc.M. 1895 II, G. Z5 ff. Darnach auch die ?1bbildung 10). Sc> dürfte auch
der allein noch stehendc Bergfried der Burg Hohenbodenau, auf rveicausschauender Höhe
zrvischen Überlingen und Pfullendorf gelcgen, als Landrvarre für das Gebicc der Reichsstadc Ilber-
lingen gedienr haben; dem aufmerkfamen Befucher zeigt hier rvieder die Richcung des Erngangs
ostrvarrs gegen die kleine Llache der abgetrennren Ruppe, daß man es nichc mit einem Wartturm,
sondcrn einem Burgcurm ;u run hac, dem Rcst der 1^78 pfandrveife, 1597 dauernd an ilberlingen
gekommenen und 19^2 von den wirtembergischen auf Hohentwiel niedergebrannten Burg <f. Rraus,
Die Runstdenkmaler dcs Großhcr;ogr. 2Zaden I, G. 591). Der starke Turm, Mitte des 1Z. Iahr-
hundercs gebaut, rvic aus den Formcn dcs Eingangs und der Lenstcr ;u schlicßen, hacre sich nichr so
gur erhalten, rvenn er nicht immer überdacht gervesen ware; er war also rvohl auch nach 19^2 noch
in Benutzung, da cr als Landrvarte an der Gren;e dcs ilberlingischen Gcbiercs recht geschickt lag.

Wenn ich mic diesen Bemerkungen dem oder jenem Leser des Burgrvarc Anregung gebe, die
ihm bekanncen Warttürme auf ihre Bedeucung und 2Zau;eit naher an;usehen, rverde ich mich freuen,
daß diese Zeilen ihren Zweck erreicht haben.

Die Namen der Tiroler Burgen und Edelsitze.

Von vr. Rarl Radinger.

ie Geschichre der wehrbauten reicht in Tirol in die graue Vorzeit zurück. Schon Hora; besingt die Alpcn-
burgen der schnellen Lreunen und unholden Genaunen. die Drusus gebrochen, und in neuester Zeit hat
die wilsenschasr mehrsach Reste dieser akropolen Anlagen nachgewiesen. Durch Drusus' Leldzug
(lL v.Lhr.) wurde Dirol ein Dcil des Römerreiches. Die Urbevölkerung nahm Sprache und Rulrur des
Sicgers an, römischc Rastelle und warrrürme schüyren die Straßenzüge über den Brcnner, in den
Vinftgau und ins pustertal.

Dann kamen die Stürme dcr Völkerwanderung, die Rastelle Raetiens nahmen gothische Besayungen auf, die
die Grcnzen Iralicns gegen „die Barbarcn" verteidigren (etwa Löö); aus die Gsthcn solgren die Langobarden und Baiu-
waren (seir erwa 570); wiederum spielen die webrbauren in den Grcnzsehden der bciden Stämme eine wichtige Rolle,
bis Rarl der Große den Süden und Norden Tirols in seinem welrreiche vereinigr (erwa 7SS). Fränkische Grafen
regicren jeyt von ihren Burgen aus die sieben Gaue des Landes, in dem sich immer mehr deurscher Adel unrer den
Romanen niederläßt.

Die Erbschast der Franken übernimmt das römisch-deutsche Raiserreich, die Straße über den Brenner wird
wichtig sür die Römerzüge. Deshalb verleihen Ronrad II. und Heinrich IV. (1027 und 10S1) den zwei Landesbischöfen
 
Annotationen