Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

DOI Heft:
Nr. 8
DOI Artikel:
Lünnemann, Leopold: Die Ausgrabungen auf der Iburg, [2]
DOI Artikel:
Burgenschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0075

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ausgrabuttgen ist zu-
nächst die Tarsache
festzustellen, daß auf
der Iburg sich mehrere
größere, zu Wol-n-
zwecken dienende Ge
baude, nlindestens drei,
befundcn haben. Das
stimmt zu den urkund
lichen Nachrichren,
wonach die Iburg
zwei Ricrergeschlech-

cern als Lehen gegeben rvar, auch öfrers zu,n Aufenchalr der Fürstbischöfe selbst dienre. Ferner muß
die Iburg schon in einer frichen Zeir, spacestens im 15. Iahrhunderc zerstörc, und zwar durch Brand
zerstörc worden sein.

Die Bauarr der jerzc noch vorhandenen Trümmer weist auf das 12. und IZ. Iahrhunderr hin.
Nun fanden sich aber Ln der Tiefe verschiedener Gebaude Reste von Mauern, welche unzweifelkafc
vor dieser Zeir bestanden haben. Also schon vor dem 12. Iahrhunderc waren umfangreiche Sreinbaucen
auf der Iburg. 1128 — IIZ6 weilten Äenedikcinerinnen auf der Iburg. Diesc haben sicher nichc die
Baucen errichcec, um bald darauf abzuziehen. Eine urkundliche ^lachrichr bestarigr uns aber die An-
wesenheir von äZonilcn, sog. „Inklusen" aus dem 'Rlofter Heerse, auf der Iburg schon im y. und
10. Iahrhunderc. Da liegr doch die ?lnnahme nahe, daß schon zu dieser Zeir Greingebaude auf der Iburg
errichrec worden sind. ' FVclche Reste aber der Zeir Rarls d. Gr. aus früheren Iahren, abgesehen von
der „Gachsenmauer mir Tor" angehören, kann erst durch weicere Ausgrabungen festgestellr werden.
Eeider war es auch bis jeyr noch nichr möglich, dcn Brunnen frcizulegen. Hoffcnclich laßc diese Arbeir
nichr lange mehr auf sich warren. Wir haben davon weirere inccressanre Funde und Beitrage zur
Enrstehungsgeschichre der Iburg ;u crwarren.

rurm ein halber Schleif-
ftein. Daß die Iburg
durch Brand zerstörr
sein muß, erhellr aus
den zahlreichen Ärand-
streifcn, welche in den
die Gebaude umgeben-
den Schurrhügeln ge-
funden wurden; auch
vielc Bruchstücke
waren ror gebrannr.

Als Ergebnis der

-lbb. 10 Iburg, Urnen.

GT Burgenschau. TG

Gefährder.

Lauenburg lharz).

Über den Zustand der Ruine Lauenburg im Harz
wird in den Blättern der Umgegend lebhafte Rlage
geführt. Obgleich bereits vor zwei Iahren Unrcr-
handlungen betreffs der nötigen Unrcrhalrungsarbeiten
stattfanden und verschiedene Vereine, der Harzklub, dee
Harzverein und der Verein zur Erhaltung der Bau- und
Runstdenkmäler dcr provinz Sachsen ihre Unterstüyung
zusagren, ist bis jeyr nichrs geschehen, so daß nunmehr
das Berreren der Ruine wcgen der damit verbundenen
Lebensgefahr unrersagt werdcn muß.

WiederhersteUungen.

Ldelstein.

Die Burg Edelstein bei Zuckmantel, der fürstbischöf-
lichen Rameraldirekrion unterstehcnd, soll freigelegr werden.

sterreniilnnrern.

Für die Erhaltung der Ruine Herrenzimmern be-
willigte dcr württembergische Schwarzwald-Vcrein löö
Mark, der Heuberg - Laargau des Schwäbischen Alb-
vereins zu demselben Zwecke 2öö Mark.

Bnrg hunrmel (Schlesien).

Die Orrsgruppe Reiner; des Glatzer Gebirgsvereins
beabfichtigt, die Reste der Hummelburg < Ruine an dcr
Reinerz-Lewiner Lhauffee auszugeabcn und so auszu-
beffern, daß die historischen Reste der alten Rirreeburg
dce PZachwelt erhalren bleiben.

Airnberg (Gberxfalz).

Zur Erhaltung der Burg Rirnberg hat srch in
Sramsried (Vberpfalz) ein „Bergverein" gegründer.

Neidenstein.

Die Burgruine Bteidenstein bei Meckesheim in
Badcn ift durch die Großherzogl. Regierung wieder her-
gcstellt. Der Besiyer, Rarl Frhr. von Venningen
in Eichtersbeim, hat zu diesem Zwecke ganz bcdeutende
Mirrel zur Verfügung geftellr und sich damit den Dank
aller Burgenfrcunde verdient.

Nenenfels bei Badenweiler.

Die Ruine Neuenfels bei Badenweiler wird im Auf-
rrage der badischen Regierung wieder heegestellt.
 
Annotationen