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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 9
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Stockhausen, Hans Ernst: Die Trendelburg im Diemeltal, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0077

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V. Iahrgang

Nr.§

im I»ni 1904.

Der Burgrvart erscheinr monarlich einmal. — Verugspreis: S,50 Mark jährlich.

DLe Trendelburg im DLemeltal.

Von v. Srockhausen, Vberst z. D.

cadc und Burg Trcndclburg licgen auf eincin Gandsleinfelsen, der da ain hdcbslen isr, rvc>
die Burg slehc. Derselbe ivird von der vcni Güdrvesten kcnninenden Dieniel in einem
grvßen Bvgcn umflossen. 1?c>r Erfindung dcs Gchießpulvers und bis zur Eiiifichrung
der gezvgenen Leuerivaffen fiar dic Burg durch ihre ^age Bedeucung gcfiabt und rvar
rn kriegcrischen Zeiten ein fcsler Gtützpunkt. Heutzurage, nach Eriifül)rung der ge-
zvgenen Waffen, ist die bei Trendelburg vorbeifül)rende Grraße vc>n Larlsfiafen bis «Zofgeismar nur
noch als ein langes Defile ;u betrachrcn, ivelches vc>n Truppen nur uncer gan; besvnderen Bedingungeii
bcschritten werden kann. Dre Burg ist vcm den ^erren vcm Gchöneberg erbaur wvrden. Dreselben
besaßen auf dem glcichnamigcn, H km südlich gclegcncn Berge cine Burgfeste, deren Rcste jetzt ver-

schwunden sind. In einem Vertrage zwischcn Lvnrad III. vcm Gchömeberg und dem Erzbrschcff vc>n

Mainz, Gerhard ll., vcmi Iahre 1Z0Z wird der Name Trendelburg zuerst genannc und viel fricher
dürfrc dic Burg auch nrchr erbauc sein. Vkach vrelfachcn Fel)dcn und dem Aussterben des Geschlechtes

dcrer von Schöneberg kam die Äurg im Iabrc 1^28 an die Landgrafen von Hessen und durch die

folgcnden Rurfürsten im ^ricdcn 1866 an das Rönigreich Preußen. Der Domanen- und ^orst-
verwaltung des Regierungsbezirkes Lassel übcrgebcn, dienre sie bis 1872 zur Ilnterkunfc von Rence-
reien, von da ab zu Dicnstwotmungcii für Förster, und gelangte am Z. Sepcember 1901 mic allen
Pflichten und Rechcen durch Rauf in den Besitz dcs Gberst z. D. von Gtockßausen. Dre ^amilie von
Srockhausen besitzt altc Lehiisrechtc auf die -Burg, welche geltcnd gemachr wurden, und hatte sich das
Vorkaufsrechr gewahrt für dcn Fall, daß der Forstverwaltung zu irgend einer Zeir die Enraußerung
der Burg erwünschc crschicn. Der Bau der 23urg muß seincr Zeic schwere Arbeiccn und Rosten ver-
ursacht haben. Man hac die Lorm der Äurgfiache auf dem Sandsteinfelsen bestimmr und das Srein-
matcrial zum Aufbau derselben aus einem rings hcrrim angclcgtcn, 10—15 m breiten Grabcn ge-
brochcn. Den stehen gebliebencn Gandsreinblock hat man alsdaiin mic Mauern bis zu 1Z m ^öhe vcr-
kleidet. Dre in Mauern und Türmcn liegenden großen Greine zergen die Löcher für die Zangen, mit
 
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