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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 2
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Krollmann, Christian: Das Dohnasche Schlößchen in Mohrungen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0022

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rveise auf einzelne Bürger ab, indem sie ihnen die Erlaubnis gaben, an uird auf die Mauern Hauser
;u bauen, gegen die verpflichtung, das becreffende Nrauerstück ;u uncerstalten. Go finden wir kauin
eine Stadt, wo nichc noch teilweise in den ^ausern der Trakc der Gtadtinauern zu verfolgen ware.
Aber nicht in allcn Gtadten fanden sich Bürger genug, die solche Bauplätze übernehinen konnccn. Da
der Her;og Albrechr aber auf gute Instandhalcung der Mauern drangre, enrschlossen sich inanche Ge-
ineinden, benachbarcen Adligen größere Bauplaizc an ikrcn Gcadtinauern zur Erbauung von fcsten
wohnsitzen ;u überlassen. Wie dre Gtadce einerseirs hiermit cinem gcwissen Bedürfnissc des Adels
enrgegen kamen, fanden sie bci diesem vorgehen andersercs die volle Billigung des Landesherrn, der in
den einzelnen Lallcn dcn Erwerbern Lkren Besitz noch durch bcsondere ^ehnbriefe bekraftigce. Go er
hiclc Anron von Borcke 1557 „dre bejden Weichhcuser vnd den Thurn im winckele beim Greinrhor
in vnnser Gradt ^ollandr sambt dem raum dazwischen wie wir jhme solchs abzeichnen lassen, das er
dieselbe sich seinen Erben vnd IIachkomlingen ;nm bcsten bcbawen vnd solchs ohne mcnniglichs ver-

Abb. r. Das Dohnasche Schlößchen in Mohrungen.

hindcrn besitzen, genießen vnnd gcbrauchen mügen, doch sollen sie den Thurn mic den gebew dermaßen
verwahren, darob sich dcs ortts in nottfcllen kciner gefehrligkeitt ;u befahren"I.

So erbaute Wolf von Wernsdorf I57l ;u Hohenstein ein „Gchlößchen" an der Gtadcmauer,
wo;u er den Grund und -Voden von der Sradr erkaufce, vom >Zer;og ;u Lehn cmpfing^).

Der interessanceste Lall dieser Arc aber Lst der der Erwerbung und Erbauung des Gchlößckens
;u kNohrungen durch dre Burggrafen ;u Dohna.

Iin Iahre 1525 war dem Burggrafen Peter ;u Dohna für seine dem Hochmeister Albrecbr
geleisteten viclfalcigen Dienste und bare Darlehcn das Amc Niohrungen pfandweisc eingeraumc und
1527 feierlich auf Lebzcitcn verschricbcn worden. Da dcr Burggraf perer aber sparer noch öfter
Gelegenheic fand, seinem Her;og mir Geldmicccln uncer die Arme ;u greifen, verblieb auch seinen
Erben dcr pfandbesitz dcs Amtcs Mohrungen noch bis ;um Iahre 1572. wahrend diescr Zeir harren
dic Dohnas ihren Sitz nacürlich in dcm alrcn Mrdens, nunmehr herzoglrchcn Gchlosse ;u ^Nohrungen,
deffen bauliche Nnterhaltung ihnen auch oblag. Da die Lamilie aber auch Privatbesitz im Amre und
in dcr Nachbarschafr Niohrungen harce, faßre Burggraf Achatius, der Gohn und Amcsnachfolger

Nach cincm Transsumxt in einer siolländer Urkunde vom 20. November lZIZ. Freundlichst mitgeteilt von Amtsrichter
Lonrad in Ntühlhausen (Gstxr.).

°^^) Toepxen, Geschichte des Amtes und der Stadt hohenstein. S. f.
 
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