Burg, ihrer Abstammung würdig, auch wieder für ein besseres Bauwerk in nicht allzugroßer Nähe verwendet wsrdcn
sci, findet sich gar zu häufig.
Auch von den Heercn der Burg wijsen wir aus älterer Zcit nichts; ein Graf von Flügelau erscheint erst-
mals um in einer Urkunde des Rlostcrs Ellwangen; 1ZII schon starben fie aus. Jn der Zwischenzeit haben sie
Besitzungen in der westlichen Hälfre des jeyigen Gberamres Lrailsheim und in cinem Teil des Oberamtes Gerabronn,
alles zum alten Maulachgau gehörig. H. Bauer <a. a. O. S. 1 ff.) vermuret, daß seit dem Ende des 11. Iahrhunderts
die Herren von Lobenhausen (I V- Stunden südlich von Lrailsheim), dic 1SSS erstmals bezeugt sind, Grafen des Maulach-
gaues gewesen und von ihnen der Grafcnrirel an die verwandten Flügelau übergegangen sci. Die Anhaltspunkre für
dicse Vermurung sind freilich unsicher und die Zusammenhänge könntcn auch ganz andere sein. Noch 1<>24 ist Heinrich
von Aorhenburg-Ramburg Graf über diesen Teil des Maulachgaues. Es könnten nun die Grafen von Flügelau auch
mir diesem unmittelbar zusammenhängen und es könnte die Flügelau ein älterer Sitz dee Grafen des Maulachgaues
sein. Der Vlame Maulachgau ist kaum begreiflich, wenn man nichr annimmr, daß an dem kleinen Bach Maulach, gan;
im Südwcsten dieses großen Gaues, die Hauprdingstärre oder abcr der Hauprsiy der Gaugrafen war; beides wird aber
doch wohl mikeinander zusammcnhängend gedacht werden müffen. Es kann nun natürlich die Flügclau selber nichr der
älteste Sitz der Grafen gewesen scin, denn der lffame Maulachgau ist alt, schon S22 urkundlich bezeugt und zwar in
der Bcstärigung ciner Schcnkung von etwa 741. Die Edelsiye aber sind jedenfalls bis etwa Sstö als mäßig befestigte
Höfe zu denken. Allein die ältesten Herrenburgen im gewöhnlichen Sinn finden sich gerne in nächster Nähe jener Höfe
(s. Schuchhaedr, Ursprung von Hannover, S. 21 f.). wenn wir nun sicher in dce Flügclau eine Burg haben, die an
dee Maulach liegr und deren Lesitzer in bekannter Zeit noch Herren übcr einen großen Teil des Maulachgaues sind,
so liegt die Dermutung nahe, daß der älteste Edelsiy dcr Gaugrafen in dcr Utühe der Flügelau, möglichst an der
Maulach zu suchen sei, erwa in dcm U/z km entfernren wciler Maulach.
nicht erst von dem Geschlecht hierher
übertragcn wurde, das zeigr mit
ciniger Sicherheit der mir Au zu-
sammengeseyte Name, wenn auch
deffen erstee Deil unklar ist. Die
pfarrci des 1 km entfernten 21oß-
feld, ;u dessen Markung unscr
Burgstall und auch der weiler
Maulach gchören, scheinr eine sehr
alte zu sein; der Rirchenheilige ist
Marrin; und doch war die pfarrei
schon ursprünglich ganz oder fast
ganz auf die Markung der Ge-
samtgemeinde beschränkt. Jch habc
Grundrißskizze einige worte.
Zustand wiederzugeben versucht,
Abb. s. Flügelau.
Abb.
Gräfre.
Daß der Name Flügelau am Ort hafret,
den Eindruck, daß man es hier mir
einer herrschafrlichen Rirche zu run
hat, die ihr Dasein der nahen
Flügclau oder dem älreren Herren-
hof verdankr und die früh aus
einer von der einige Stunden ent-
fernten, ursprünglich königlich frän-
kischen Stöckenburger Rirche ab-
hängigen Rapelle hervorgegangen
sein dürftc. Dielleichr vcrmag ge>
rade die Burgenkunde noch Licht
in das Dunkel dieser Zusammen-
hänge zu bringen.
Zur Erklärung meiner
gegeben, sondern habc nur den
der 1S7öer Iahre befand. Dazu
Ich habe keinc Aekonstrukiion der Burg
in dem sich der Burgstall noch im 2lnfang
bcnuyte ich zwei Aufnahmen vom Iahre 1SS5 und 1S77, die ich crgänzte durch die Mitteilungen des Pächrers,
der 1S77/7S die Gräben und wälle einebnete, und cigene wahrnehmung (die Aufnahme in den württemberg.
Runst- und Altcrtums-Denkmälern, Ergänzungsatlas Lief. S—7, ist mehrfach ungenau). Die wälle des Vorwerks und
der Außenwall waren schon ISS5, wie man sieht, eingccbnet, der innere wall um dic wohnburg gegen dic Graben-
sshle noch etwa 2 m hoch und oben 7 m brcit; der mittlere wall war unbedeurend, nichr an sich ein Hindernis, sondern
nue zue Vertiefung des Grabens dienend, oben l'/z M brcit. Die zwei Gräben um die wohnburg waren je erwa 11 m
breir, die ganzen Böschungen eingerechnct, also auch ursprünglich kein Spitzgraben; bei mittlerem wafferstand wac der
innere Graben auf der etwas höhcr gelegenen Südseire nsch naß, wicwohl nur vom Grundwasser gespcist, der äußere
zeigte ebenda wenigstens bloß saures Gras. Der äußerfte Damm ist auf der Südseite noch jeyr stellenweise 1//, m
hoch, vsn innen gemeffen; auf der Außenseire ift zum Teil der Boden bis an seinen Ramm heraufgeackert. Das O.uadrar,
das für die wohnburg nach 2lbzug der Böschung übrig bleibt, mißt 4ö m. Bei einer vom Pächrer gemachten Grabung
wurde Mörtel. kleinere Ralksteine, Ziegelstücke und Brandschurr gefunden. lNan wird also annehmen dürfen, daß das
wohngebäude außer dem Sockel ein Fachwerkbau war. Die Erde für Erhöhung dieses O.uadrates ist aus dem inneren
Graben genommen, die für den großen und den kleinen wall aus dem äußeren Graben zwischen diesen beiden. Der
äußerste Umfaffungsdamm scheint von d« und dort hcr, besonders auch aus dcn breiten Gräben des Vorwerks, auf-
geführt zu sein. Der Rand des Vorwerks erhebr sich noch erwas über 1 m über die sumpfige Vcrtiefung rings
herum, der äußcrfte wall, der hier längst eingecbnek wurde, noch etwa 2ö om über diese. Beachrenswert ist der
im Südcn sich anschlicßende halbkreisförmige, zum Deil durch die Markungsgrenze, zum Teil durch Feld-
grenzen umschriebene Aaum. Soweit diese Linie von der Markungsgrenze gebilder ist, ist sie noch jeyr
bestanden nicht bloß mit Dorngebüsch und Salweide, sondern auch von einigen Eichen. Der Zugang von dem
Zwingerraum der Burg aus ist deutlich an der Südwestecke, da, wo die Grenze des Vorraumes anschließt. Es
kann kein Zweifel sein, daß diescr Aaum der wshl mit einem Gebück eingehcgtc Garten war, der cutticula des karo-
lingischen befestigten Hofes cnrsprcchend, die otclinabilitsr äisposita äivetsiqus xsnsris plantata Ltborum war (Non.
Qstm.IeZ.I, S.I7S; vergl. Schuchhardr a. a. O). Folglich dürfrc die rechteckige Dorschanze imNorden nur die Ökonomi e-
sci, findet sich gar zu häufig.
Auch von den Heercn der Burg wijsen wir aus älterer Zcit nichts; ein Graf von Flügelau erscheint erst-
mals um in einer Urkunde des Rlostcrs Ellwangen; 1ZII schon starben fie aus. Jn der Zwischenzeit haben sie
Besitzungen in der westlichen Hälfre des jeyigen Gberamres Lrailsheim und in cinem Teil des Oberamtes Gerabronn,
alles zum alten Maulachgau gehörig. H. Bauer <a. a. O. S. 1 ff.) vermuret, daß seit dem Ende des 11. Iahrhunderts
die Herren von Lobenhausen (I V- Stunden südlich von Lrailsheim), dic 1SSS erstmals bezeugt sind, Grafen des Maulach-
gaues gewesen und von ihnen der Grafcnrirel an die verwandten Flügelau übergegangen sci. Die Anhaltspunkre für
dicse Vermurung sind freilich unsicher und die Zusammenhänge könntcn auch ganz andere sein. Noch 1<>24 ist Heinrich
von Aorhenburg-Ramburg Graf über diesen Teil des Maulachgaues. Es könnten nun die Grafen von Flügelau auch
mir diesem unmittelbar zusammenhängen und es könnte die Flügelau ein älterer Sitz dee Grafen des Maulachgaues
sein. Der Vlame Maulachgau ist kaum begreiflich, wenn man nichr annimmr, daß an dem kleinen Bach Maulach, gan;
im Südwcsten dieses großen Gaues, die Hauprdingstärre oder abcr der Hauprsiy der Gaugrafen war; beides wird aber
doch wohl mikeinander zusammcnhängend gedacht werden müffen. Es kann nun natürlich die Flügclau selber nichr der
älteste Sitz der Grafen gewesen scin, denn der lffame Maulachgau ist alt, schon S22 urkundlich bezeugt und zwar in
der Bcstärigung ciner Schcnkung von etwa 741. Die Edelsiye aber sind jedenfalls bis etwa Sstö als mäßig befestigte
Höfe zu denken. Allein die ältesten Herrenburgen im gewöhnlichen Sinn finden sich gerne in nächster Nähe jener Höfe
(s. Schuchhaedr, Ursprung von Hannover, S. 21 f.). wenn wir nun sicher in dce Flügclau eine Burg haben, die an
dee Maulach liegr und deren Lesitzer in bekannter Zeit noch Herren übcr einen großen Teil des Maulachgaues sind,
so liegt die Dermutung nahe, daß der älteste Edelsiy dcr Gaugrafen in dcr Utühe der Flügelau, möglichst an der
Maulach zu suchen sei, erwa in dcm U/z km entfernren wciler Maulach.
nicht erst von dem Geschlecht hierher
übertragcn wurde, das zeigr mit
ciniger Sicherheit der mir Au zu-
sammengeseyte Name, wenn auch
deffen erstee Deil unklar ist. Die
pfarrci des 1 km entfernten 21oß-
feld, ;u dessen Markung unscr
Burgstall und auch der weiler
Maulach gchören, scheinr eine sehr
alte zu sein; der Rirchenheilige ist
Marrin; und doch war die pfarrei
schon ursprünglich ganz oder fast
ganz auf die Markung der Ge-
samtgemeinde beschränkt. Jch habc
Grundrißskizze einige worte.
Zustand wiederzugeben versucht,
Abb. s. Flügelau.
Abb.
Gräfre.
Daß der Name Flügelau am Ort hafret,
den Eindruck, daß man es hier mir
einer herrschafrlichen Rirche zu run
hat, die ihr Dasein der nahen
Flügclau oder dem älreren Herren-
hof verdankr und die früh aus
einer von der einige Stunden ent-
fernten, ursprünglich königlich frän-
kischen Stöckenburger Rirche ab-
hängigen Rapelle hervorgegangen
sein dürftc. Dielleichr vcrmag ge>
rade die Burgenkunde noch Licht
in das Dunkel dieser Zusammen-
hänge zu bringen.
Zur Erklärung meiner
gegeben, sondern habc nur den
der 1S7öer Iahre befand. Dazu
Ich habe keinc Aekonstrukiion der Burg
in dem sich der Burgstall noch im 2lnfang
bcnuyte ich zwei Aufnahmen vom Iahre 1SS5 und 1S77, die ich crgänzte durch die Mitteilungen des Pächrers,
der 1S77/7S die Gräben und wälle einebnete, und cigene wahrnehmung (die Aufnahme in den württemberg.
Runst- und Altcrtums-Denkmälern, Ergänzungsatlas Lief. S—7, ist mehrfach ungenau). Die wälle des Vorwerks und
der Außenwall waren schon ISS5, wie man sieht, eingccbnet, der innere wall um dic wohnburg gegen dic Graben-
sshle noch etwa 2 m hoch und oben 7 m brcit; der mittlere wall war unbedeurend, nichr an sich ein Hindernis, sondern
nue zue Vertiefung des Grabens dienend, oben l'/z M brcit. Die zwei Gräben um die wohnburg waren je erwa 11 m
breir, die ganzen Böschungen eingerechnct, also auch ursprünglich kein Spitzgraben; bei mittlerem wafferstand wac der
innere Graben auf der etwas höhcr gelegenen Südseire nsch naß, wicwohl nur vom Grundwasser gespcist, der äußere
zeigte ebenda wenigstens bloß saures Gras. Der äußerfte Damm ist auf der Südseite noch jeyr stellenweise 1//, m
hoch, vsn innen gemeffen; auf der Außenseire ift zum Teil der Boden bis an seinen Ramm heraufgeackert. Das O.uadrar,
das für die wohnburg nach 2lbzug der Böschung übrig bleibt, mißt 4ö m. Bei einer vom Pächrer gemachten Grabung
wurde Mörtel. kleinere Ralksteine, Ziegelstücke und Brandschurr gefunden. lNan wird also annehmen dürfen, daß das
wohngebäude außer dem Sockel ein Fachwerkbau war. Die Erde für Erhöhung dieses O.uadrates ist aus dem inneren
Graben genommen, die für den großen und den kleinen wall aus dem äußeren Graben zwischen diesen beiden. Der
äußerste Umfaffungsdamm scheint von d« und dort hcr, besonders auch aus dcn breiten Gräben des Vorwerks, auf-
geführt zu sein. Der Rand des Vorwerks erhebr sich noch erwas über 1 m über die sumpfige Vcrtiefung rings
herum, der äußcrfte wall, der hier längst eingecbnek wurde, noch etwa 2ö om über diese. Beachrenswert ist der
im Südcn sich anschlicßende halbkreisförmige, zum Deil durch die Markungsgrenze, zum Teil durch Feld-
grenzen umschriebene Aaum. Soweit diese Linie von der Markungsgrenze gebilder ist, ist sie noch jeyr
bestanden nicht bloß mit Dorngebüsch und Salweide, sondern auch von einigen Eichen. Der Zugang von dem
Zwingerraum der Burg aus ist deutlich an der Südwestecke, da, wo die Grenze des Vorraumes anschließt. Es
kann kein Zweifel sein, daß diescr Aaum der wshl mit einem Gebück eingehcgtc Garten war, der cutticula des karo-
lingischen befestigten Hofes cnrsprcchend, die otclinabilitsr äisposita äivetsiqus xsnsris plantata Ltborum war (Non.
Qstm.IeZ.I, S.I7S; vergl. Schuchhardr a. a. O). Folglich dürfrc die rechteckige Dorschanze imNorden nur die Ökonomi e-