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folgeiide: Im Iahre 1150 wird sie als vogdisberg zucrst urkundlich erwähnc, später kcnnmt sie als
k?c>desberg vogdesberg Fogdesberg"), vodisberg h, Feitzberg^), vodinberg'') u. m. vor. von dem
benachbarten Gleiberg aus gegründet, rvird 1244 die Burg von Hartard v. Merenberg an seine Mannen
zu Eeben vergeben, die sich zu einer Ganerbenschaft zusammenschließen. Vlach dem Aussterben der
Nkcrenberger erkcnnen sie die IIassauer als Lehnsherren an. Im Iahre 1454 ist ihre Zahl auf 19
gestiegcn, und diese schließen unter sich einen Burgfrieden, ein pactum ZLuerbiLum ab. Die Urkunde
hierüber ist nichc nur ein selten wertvoller Beitrag zur Rulturgeschichce, sondern enthalc auch allein
einige Notizcn über den Bau der Burg: Iahrlich werden aus den Ganerben zwei zu „Buwmeistern"
gewahlt, die nicht allcin die Burganlagen zu uncerhalten hacren, sondern auch zu Gchiedsrichrern in
Gcreitigkeiren unccr dcn Ganerben gesetzt warcn. Zur Bestellung des Äurgbaucs ziehen sie jahrlich
dic „Thurn- und Porrenboen" von den Lehnsmannen ein, die zu Mehrleistungen als drei Gulden nur
mic aller Rar herangezogen werden dürfen. In der Urkunde wird sodann die „MüIIen -Drenke", der
„wingarcen by dem Sche", das „Gefengnis" und die Rapelle erwahnr. Im Iahre 1459 werden zu
dcn Vorgenannren weitere 8 Ganerben aufgenommen. Im 16. und 17. Iahrhundert verlierc sich die
Zahl der Insafsen immer mchr und 1765 vcrkaufen die leyren 4 Ganerben ihre Rechre um 209S ß
an den Fürsten Larl von Naffau-ävcilburg. Geitdem ist die Burg in verfall geraten.
Ivenden wir uns nunmehr dcr Ruine selbst zu. Mit Abbildung 1 ist der Versuch gemacht,
einen Lageplan zu geben. Der Felsen, auf dcm sich die eigentliche Äurg erhebt, fallt stcil nach allen
Geiten ab, so daß für seinen Gchutz, nach den sichtbaren Rcsten ;u schließen, eine cinzige Maucr
genügte. von Mauertürmen ist nur ein einziger nachweisbar. Unrer den verschiedenen sonstigen Mauer-
resten sind von Gebauden nur zwci in den Umrissen einigermaßen vollständig erhalren, eines nordwestlich,
^) Gudenus, Lcxl. äipl. H. Nr. 58 i. I. ;2-^-^; II. Nr. i2S i. Z. ;2S6. — °) Lbendort III. Nr. 75 i. I. ;2S0. — ^ Lbendort
V. Nr. 52 i.I. ;2S6. — ch Baur, Urkundenbuch Nr. ;2;7. — ")Abicht I. Anh., Beilage Nr. H. — ")wenk, hess. Landesgesch. Bd. II,
Urk. S. ;y5.
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folgeiide: Im Iahre 1150 wird sie als vogdisberg zucrst urkundlich erwähnc, später kcnnmt sie als
k?c>desberg vogdesberg Fogdesberg"), vodisberg h, Feitzberg^), vodinberg'') u. m. vor. von dem
benachbarten Gleiberg aus gegründet, rvird 1244 die Burg von Hartard v. Merenberg an seine Mannen
zu Eeben vergeben, die sich zu einer Ganerbenschaft zusammenschließen. Vlach dem Aussterben der
Nkcrenberger erkcnnen sie die IIassauer als Lehnsherren an. Im Iahre 1454 ist ihre Zahl auf 19
gestiegcn, und diese schließen unter sich einen Burgfrieden, ein pactum ZLuerbiLum ab. Die Urkunde
hierüber ist nichc nur ein selten wertvoller Beitrag zur Rulturgeschichce, sondern enthalc auch allein
einige Notizcn über den Bau der Burg: Iahrlich werden aus den Ganerben zwei zu „Buwmeistern"
gewahlt, die nicht allcin die Burganlagen zu uncerhalten hacren, sondern auch zu Gchiedsrichrern in
Gcreitigkeiren unccr dcn Ganerben gesetzt warcn. Zur Bestellung des Äurgbaucs ziehen sie jahrlich
dic „Thurn- und Porrenboen" von den Lehnsmannen ein, die zu Mehrleistungen als drei Gulden nur
mic aller Rar herangezogen werden dürfen. In der Urkunde wird sodann die „MüIIen -Drenke", der
„wingarcen by dem Sche", das „Gefengnis" und die Rapelle erwahnr. Im Iahre 1459 werden zu
dcn Vorgenannren weitere 8 Ganerben aufgenommen. Im 16. und 17. Iahrhundert verlierc sich die
Zahl der Insafsen immer mchr und 1765 vcrkaufen die leyren 4 Ganerben ihre Rechre um 209S ß
an den Fürsten Larl von Naffau-ävcilburg. Geitdem ist die Burg in verfall geraten.
Ivenden wir uns nunmehr dcr Ruine selbst zu. Mit Abbildung 1 ist der Versuch gemacht,
einen Lageplan zu geben. Der Felsen, auf dcm sich die eigentliche Äurg erhebt, fallt stcil nach allen
Geiten ab, so daß für seinen Gchutz, nach den sichtbaren Rcsten ;u schließen, eine cinzige Maucr
genügte. von Mauertürmen ist nur ein einziger nachweisbar. Unrer den verschiedenen sonstigen Mauer-
resten sind von Gebauden nur zwci in den Umrissen einigermaßen vollständig erhalren, eines nordwestlich,
^) Gudenus, Lcxl. äipl. H. Nr. 58 i. I. ;2-^-^; II. Nr. i2S i. Z. ;2S6. — °) Lbendort III. Nr. 75 i. I. ;2S0. — ^ Lbendort
V. Nr. 52 i.I. ;2S6. — ch Baur, Urkundenbuch Nr. ;2;7. — ")Abicht I. Anh., Beilage Nr. H. — ")wenk, hess. Landesgesch. Bd. II,
Urk. S. ;y5.