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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 7
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Lünnemann, Leopold: Die Ausgrabungen auf der Iburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0063

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Abb,:

Iburg, Südwcstbau.

fanden sich in dcr
Tiefe des westlich
gelegenen Xaumcs.
DieseNeauern ver-
liefen schiefwinklig
zu den noch cr-
sialrenen hösiereil
Grundnrauern und
seyten sich ne>ch
über die Burg-
mauer hinaus fort.
Auch wurdc ihre
Fortsetzung noch
bis zum wartturm

und in dcnselbcn hinein aufgefundcn; cs ist klar, daß diese kNauern schon vor Anlage dcr Burgmaucrn
und des Burggrabens bcstanden haben inüssen.

Sehr crschwerc und daher auch nicht vollstandig zu Ende geführc wurden die Ausgrabungen
an dcm »oauprgebaudc, welchcs sich am südlichen Gteilhang dcr Burg etwa in der Mitte befand.
Dicses stützt sich ebenfalls auf die Burginauer. kNachtige l,8 bis 2,1 m starke Mauern umgeben hier
zwei große Räume, der wcstlichc ist 9 m breic und 15 m lang, dcr östliche 12 m breir und 12 m lang.
Auf dcm 5 bis 6 m hoch angehauften Schurre befandcn sich hier die Grundmauern eincs ganz nach-
lassig aufgeführren, aber ziemlich umfangreichen Gebaudes. Gffenbar gehören dieselben einer Zeit an,
in wclchcr die eigentlichen Burggcbaude schon zerstörc waren. Eine Entfernung dieser oberflachlichen
Grundmauern erschicn untunlich, bevor nicbc ern genauer Grundriß aufgcnommcn worden ist. Die
Grundinauern des Haupcgebaudcs, obwohl 5 bis ö m tief freigelcgt, weiscn keine Fenster- und nur eme
Türöffnung auf. Wahrend erstere also höher angebracht warcn, müssen weicere Türöffnungen noch
an den nicht freigelcgten Scellcn gesuchc werden. Nur an der westseice befindet sich eine breice, ror-
ahnliche Eingangsöffnung. Erhalten sind auch noch die Grundmauern eincs Ramins, sowie cin an
der Mstscirc befindlichcr Vackofen. Auch bei diesem Gebaude wurden in der Ticfe Grundmauern cincs
vorher bestandenen Gebaudes gcfunden. ffast isoliert stößt an die äffordeckc des »oaupcgebaudes ein
Reller mir gur erhaltcncn, bis 2 m hohen Mauern. Im Grunde deffelben fanden sich ebenfalls noch
älcere Mauerrefte, welche bogenförinigen Vcrlauf zeigcen. Mstlich vom ^aupcgcbaude liegt cbenfalls
am südlichen 2lbhange dic Burgkapelle, deren Grundmauern noch I bis 2 m hoch hervorragen. An
dcr Westseice, welchc 8,5 m breit ist, bcfindet sich dcr Eingang. Die Langsseiten sind fast 17 m lang,
daran schließr sich die halbkreisförmige 2lpsis. Das Lhor der Rapelle ist erhöht und durch drei Stufen
vom Innenraum der Rapelle gcrrennr. Die kNauern dcs Rirchleins sind nichc besonders stark, 0,9 m;
das Marerral war sehr bröckclig. Doch sind die Umfaffungömauern jetzt wieder gefestigt, von Gestrüpp
befreic und oben mir Rasen abgedcckt worden. 2ln der Güdwesteche befand sich cin quadratischer 1?or-
sprung, deffen Durchmesser ecwa 2 m bcrragt. 9lm Innern der Rapelle wurden mehrere menschliche
Gerippe, nur oberflachlich begrabcn, aufgcfunden. Dicselben wurden unrer einer Grabsteinplatte vor
dem Lhor der Rapelle wieder beigesetzt. Die Plarte weist den Guer- sowie den unreren Teil des
Langsbalkcns eines Rreuzes, abcr kerne Inschrifc auf.

An dcn vcrschiedensten Scellen des Burgplareaus wurden 19ersuchsgraben angelegr. Last übera»

sich einc gleiche
Mffnnng in der
Zwischenwand
zwischen östlichem
und mittlercm
Raum. Merk-
würdigeResteeincs
alreren Gebaudes
 
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