MÄWß
und dieselbc 15c> m enrfernt bis zur Schluchr, „dcr hohle Graben oder
Hundsgraben" genannc, vorschob. Dieser tiefe Terrain-Einschnitt ziehc sicb
bis ;ur Edder hin und gewahrre dcm Feinde eine paßliche Dcckung. An der
ösclichen Geitc rvurden im vorrgen Iahrhunderc Fundamencmauerwerk, sowic
ein geinauerrer Rauin aufgedeckr, auch warcn langs der Wallgraben - Übcr-
brückung Grundinauern 1846 noch sichtbar. ^och jeyr sieht inan ain nörd-
lichen Gelandevorsprung Gtützinauern, welche die Äöschung sichern, wie diesc
Befestigungsarc an anderen Stellen ebenfalls zu beobachcen rsr, eheinals wohl
inir pallisaden bekrönc. Alle diese Mauerresce sprechen aber inehr für eine aus
gedehnre I?orburg-Anlage aus dein 1Z. bis 14. Iahrhunderc, der inan im 1?olks
inunde den IIamen Hundsburg gegeben har. Geschichtlich inag hier eingerückc
werden, daß Lriylar Siiz des hessisch conradinischen Grafengcschlechcs war und
daß Graf Lonrad, welcher Fritzlar besetzt hielc, 906, in der Schlachc im Edderral
gegen Adalberr von Bambcrg fiel, worauf dic Gradr eroberr wurdc. Lonrads Gohn ward 911 deucscher
Raiser. Äei einem so reich bcgüterren Geschlechc erscheinc es doch mehr als auffallend, daß es eine
so unscheinbare Lage für scine Surg ausgesuckt haben und den leichrer und vorceilhafcer zu befesrr
genden, übcrdics mic schöner Aussichc verbundenen südwesrlichen Gtadcceil vermieden haben sollre. Wo
nun die erste Burg innerhalb der Gtadr, ecwa in der l!Aahe der zweicen spateren Burg joder am
Ziegcnbcrg) gelegen war, darauf weiscn mir Sicherheit bauliche Resce nichc hin; doch wollcn wir an-
führen, daß vom playe Roßmarkr bis fasr zum Rachause hin 1840 breire Fundamcnte einer Basalc
scein lNauer /.Burginauer?! vorhanden waren und jetzr wohl noch aufzudeckcn sind. Iin plane isr
der wüste weg (Rondenweg?) enclang dieser Mauerreste mic x-F bezcichner; auf denselbcn stoßen
Abb. 7. Fritzlar.
nur Garcen oder
Hofraume der Geis-
margasse und der
Gebäude am Fried-
hof. Unbebaur
dürfce der Friedhof,
cin freier, jetzc un-
benutzter schön ge-
legener Platz, nichc
gewesen scin.
Uber die Lage
der zweiren, der erz-
bischöflich mainzi-
Abb. 8. Fritzlar.
schen Burg, be-
stehen kcine Zweifel.
Zwischen dcm Erz-
bischof zu Main;
und der Gcadc Fritz-
lar war ein 19er-
crag über den Bau
einer neuen Burg
gclegen halb inner-
halb und außerhalb
der Gcadc - ;u
srande gekommen.
Zwischen Turm
IIr. 16 und dem Schilderrore wurde dic Scadcmauer hinausgerückc, woselbst die Wallgraben noch nichc
vollender gewesen sein sollen. Der der Burg nahe gelegene graue Turm soll schon 127Z von der Gcadc,
welchc einen Gcldzuschuß vom Scifc erhielc, in Angriff genommen sern Der Ausbau der Burg selbsr
verzögerce sich indes und scheinc nichr zum vollen Abschluß gekommen zu sein, obgleich eine lange
Reihe Burgmannen von in Fritzlar seßhaften adeligen Gescklechcern verzeichnet wird 1614 war die
Burg eine wüste Gcacce.
Die westliche Scadtinauer, zwischcn dem grauen Turm und dem früheren Turm Nr. 17, ist von
besonderer Höhe und Gtarke aus Basalcblöcken errichcer; ihre Höhe becragc noch jeyc 7,5 bis 9,8 m,
ihre Scarke 2,75 bis Z,25 m, und kann gleichzeicig als Gchildmauer der Burg angesehen werden jsiehc
Abb. 8). Es scheinc, daß durch Geldbeicrage seicens des Burgherrn die vermehrcen Baukosten dreser
verstarkcen Mauer auch hier ausgeglichen wurden. Am Turm 17 (ergänzc nach einem alcen Rupfer-
stich) gehc die freistehende Mauer, die im Iahre 1846 noch Rcste etner Hurde crug, in eine Fuccer-
mauer über. vom Burghof führc nach genanntem runden Turm ein mir Sandstein verkleidecer Zugang
zum früheren Inncrn, welcher bescheidene Raum von ecwa 4,6 m Durchmesser als Rapelle, wie man
annimmc, wohl gcdienr haben mag. Außer verdecktem Fundamencmauerwerk im Burghof, sowie
einem kleinen verschüccecen Brunnen ist nichcs übrig geblieben als der Scraßennamen „Burggraben"
und dieselbc 15c> m enrfernt bis zur Schluchr, „dcr hohle Graben oder
Hundsgraben" genannc, vorschob. Dieser tiefe Terrain-Einschnitt ziehc sicb
bis ;ur Edder hin und gewahrre dcm Feinde eine paßliche Dcckung. An der
ösclichen Geitc rvurden im vorrgen Iahrhunderc Fundamencmauerwerk, sowic
ein geinauerrer Rauin aufgedeckr, auch warcn langs der Wallgraben - Übcr-
brückung Grundinauern 1846 noch sichtbar. ^och jeyr sieht inan ain nörd-
lichen Gelandevorsprung Gtützinauern, welche die Äöschung sichern, wie diesc
Befestigungsarc an anderen Stellen ebenfalls zu beobachcen rsr, eheinals wohl
inir pallisaden bekrönc. Alle diese Mauerresce sprechen aber inehr für eine aus
gedehnre I?orburg-Anlage aus dein 1Z. bis 14. Iahrhunderc, der inan im 1?olks
inunde den IIamen Hundsburg gegeben har. Geschichtlich inag hier eingerückc
werden, daß Lriylar Siiz des hessisch conradinischen Grafengcschlechcs war und
daß Graf Lonrad, welcher Fritzlar besetzt hielc, 906, in der Schlachc im Edderral
gegen Adalberr von Bambcrg fiel, worauf dic Gradr eroberr wurdc. Lonrads Gohn ward 911 deucscher
Raiser. Äei einem so reich bcgüterren Geschlechc erscheinc es doch mehr als auffallend, daß es eine
so unscheinbare Lage für scine Surg ausgesuckt haben und den leichrer und vorceilhafcer zu befesrr
genden, übcrdics mic schöner Aussichc verbundenen südwesrlichen Gtadcceil vermieden haben sollre. Wo
nun die erste Burg innerhalb der Gtadr, ecwa in der l!Aahe der zweicen spateren Burg joder am
Ziegcnbcrg) gelegen war, darauf weiscn mir Sicherheit bauliche Resce nichc hin; doch wollcn wir an-
führen, daß vom playe Roßmarkr bis fasr zum Rachause hin 1840 breire Fundamcnte einer Basalc
scein lNauer /.Burginauer?! vorhanden waren und jetzr wohl noch aufzudeckcn sind. Iin plane isr
der wüste weg (Rondenweg?) enclang dieser Mauerreste mic x-F bezcichner; auf denselbcn stoßen
Abb. 7. Fritzlar.
nur Garcen oder
Hofraume der Geis-
margasse und der
Gebäude am Fried-
hof. Unbebaur
dürfce der Friedhof,
cin freier, jetzc un-
benutzter schön ge-
legener Platz, nichc
gewesen scin.
Uber die Lage
der zweiren, der erz-
bischöflich mainzi-
Abb. 8. Fritzlar.
schen Burg, be-
stehen kcine Zweifel.
Zwischen dcm Erz-
bischof zu Main;
und der Gcadc Fritz-
lar war ein 19er-
crag über den Bau
einer neuen Burg
gclegen halb inner-
halb und außerhalb
der Gcadc - ;u
srande gekommen.
Zwischen Turm
IIr. 16 und dem Schilderrore wurde dic Scadcmauer hinausgerückc, woselbst die Wallgraben noch nichc
vollender gewesen sein sollen. Der der Burg nahe gelegene graue Turm soll schon 127Z von der Gcadc,
welchc einen Gcldzuschuß vom Scifc erhielc, in Angriff genommen sern Der Ausbau der Burg selbsr
verzögerce sich indes und scheinc nichr zum vollen Abschluß gekommen zu sein, obgleich eine lange
Reihe Burgmannen von in Fritzlar seßhaften adeligen Gescklechcern verzeichnet wird 1614 war die
Burg eine wüste Gcacce.
Die westliche Scadtinauer, zwischcn dem grauen Turm und dem früheren Turm Nr. 17, ist von
besonderer Höhe und Gtarke aus Basalcblöcken errichcer; ihre Höhe becragc noch jeyc 7,5 bis 9,8 m,
ihre Scarke 2,75 bis Z,25 m, und kann gleichzeicig als Gchildmauer der Burg angesehen werden jsiehc
Abb. 8). Es scheinc, daß durch Geldbeicrage seicens des Burgherrn die vermehrcen Baukosten dreser
verstarkcen Mauer auch hier ausgeglichen wurden. Am Turm 17 (ergänzc nach einem alcen Rupfer-
stich) gehc die freistehende Mauer, die im Iahre 1846 noch Rcste etner Hurde crug, in eine Fuccer-
mauer über. vom Burghof führc nach genanntem runden Turm ein mir Sandstein verkleidecer Zugang
zum früheren Inncrn, welcher bescheidene Raum von ecwa 4,6 m Durchmesser als Rapelle, wie man
annimmc, wohl gcdienr haben mag. Außer verdecktem Fundamencmauerwerk im Burghof, sowie
einem kleinen verschüccecen Brunnen ist nichcs übrig geblieben als der Scraßennamen „Burggraben"