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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 9
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0082

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Salrwedel.

Der leyte Rest der Lurg zu Salzwedel, ein Turm,
der anscheinend aus dem 12. Iahrhundert stammt, soll
erneuert und mit eincm Dach versehen werden.

Ausgrabungen und Lunde.

Linipurg.

Die Ruine Limpurg bei Schw.-Hall wird gegenwärtig
durch den Histsrischen Verein zu Schwäbisch.Hall auf-
gedeckt. Man hoffr aus den Fundamenten mit Hülfe
eines kürzlich im Rarhaussaale der Stadt entdeckten
Gemäldes ein möglichst klares Bild von der Anlage der
Burg zu eehalren.

Bücherschau.

Oeutsclie Burgen. Hcfr S. Von Bodo Ebhardr.
Verlag von Ernst wasmurh. Bcrlin 1S<)Z. — Man freut
sich jedesmal wieder, wenn man cin neues dieser ftattlich
schönen Hefte in die Hand nimmr. Die schönen, vor-
trefflich ausgewählten Bildee, namentlich die muster-
gülrigen Grundrisse, Aufrisse, Schnirre und Derail-
zeichnungen, die prakrische Anordnung des Depres (heutiger
Zustand, Geschichrliches, Zeittafel und O.uellenangabe), die
glänzende Ausstattung vereinigen sich ;u einem hervor-
ragenden Ganzen. von allen werken, die bisher auf
dem Gebiete der Burgenkunde erschienen sind, ist das
Ebhardtsche zweifellos das bedeutendste. Speziell was
die bildliche Darstellung der Burgenarchirekrur angeht,
giebr es überhaupt kein Buch, das sich ihm nur annähernd
an die Seire stellen könnre. Merhode und prakrische Aus-
führung der zeichnerischen Darstellung sind — kann man
ohne weireres behaupren — in dieser Vollkommenheit erst
eine Erfindung Ebhardts. Sie bilden in ihrer Arr ein
unentbehrlichcs Hülfsmittel zum Studium der Burgen-
kunde, auf deren Dreue und Zuverlässtgkeit man sich un-
bedingt verlassen kann. Das voeliegende Hefr enthälr
die Marrinsburg zu Oberlahnstein, Orrenberg und
Ramstein im Elsaß und das wundervolle Rleeblatt der
deei Rappoltsteiner Schlösser (von letztcrem Artikel
vorläufig nur die Bescheeibung). Die Martinsburg zeigt
dcn Dypus rheinischer wasserburgen. Sie ist fiskalisches

Eigenrum und noch bewohnr. Ihre Hauptteile rragen
noch den Lharakter der Erbauungszeit (Ende des 13. Iahr-
hunderts). Die dauernde Benuyung har natürlich im
übrigen manches von der alren Art verwischt. Besonders
intceessant ist der Grundriß. Für den Heraldiker bieten
die schönen zur Darstellung gelangten erzbischöflichen
wappen viel reizvolles. Einen gänzlich anderen Lharakter
haben die beiden elsäsfischen Felsenburgen Ortenberg und
Ramstein, die etwa eben derselben Zeit angehören. Ihre
malerische Lage hat bereirs im 1S. Iahrhundert be-
deurende Rünstler zur Darstellung gereizt. Ihre unruhc-
volle Geschichrc stichr seltsam ab gegen die der Marrins-
burg, die seit ihrem Ursprunge ungestört in den Händen
einer starkcn Hcrrschaft war und noch heute erhalten ist,
während jene, in hefrigen Rämpfen entstanden und zer-
stört, jeyr gänzlich Ruinen sind. Gänzlich zerstört sind
auch die drei Rappoltsteiner Burgen Hoh-Rappoltstein,
Ulrichsburg und Giersberg, einst die stattlichen Sitze der
Herren von Rappolrstein, eine Burgengruppe, mir denen
sich wenige andere an Rei; der Anlage, Geschichre und
Schönheit der Gegend messen können. Iede von den
dreicn stellt einen bestimmten elsässischen Burgenrppus
dar: Hohrappoltstein ein hervorragendes Muster von
der persistcnz der Besiedclung, im Rern alrromanische
Anlage innerhalb uralter wallbcfestigungen, wenige
spätere Zuraten bis gegen das Ende des Mittelalrers,
Giersberg eine Rlippenburg von gradezu verwegener
Ronstruktion, die Ulrichsburg ein kühner prachtbau
der glänzendsten romanischen und Übergangszeit.

Bericht des Aonservators der Annstdenkinäler
der provin? Gstpreusten 1902 sMZ. Rönigsberg 1S04. —
Von Ordensschlössern erwähnt der Lerichr: Lochstedr,
an dem Ausbesserungen voegenommen wurden. Balga
ist gefährdet, namentlich die am Haffufer liegenden Teile.
Userbefestigungsarbeiten sind angeregt worden. Die üleu-
bedachung des einzigen noch stehenden Flügels der Burg
zu Soldau, welcher seinerzeit ausbrannre, ist von der
Röniglichen Regierung vorgesehen. Heilsberg vergl-
Burgwarr Iahrg.V, S.43 f. Dee gegenwärtig als Speicher
diencnde Flügel der alten Burg zu Mehlsack, ganz
besonders durch seine schöne Lage ausgezeichnet, ist bau-
fällig und soll wiederhergestellt weeden.

Mmeilungen der Vereinigung zur Erhalrung demscher Burgen.

pro roko ll

der Hauptversaminlnng am IZ. Mai 1004, ^lachinitragö H Uh>r, iin Gitzungssaal der Herren

von der ^eydt L Lo., Berlin, Belzrenstr. 8.

Dec Vorsitzendc, Herr v. Bremen, eröffner die Sitzung um S Uhr bei einer Anwesenheit von 21 Mitgliedern.
Der Vorsitzende erteilt zunächst dem 1. Schriftführer das worr zur Verlesung des Geschäftsberichtes.

In das Geschäfrsjahr fallen nachstehende Vcranstaltungcn: Vortrag des Herrn prof. Weber-Iena am
lb. Mär; 1Sd3 über die „Lurgen des Saaletales". — Ausflug nach Bernau in der Mark am 24. Mai 1SS3. — Marks-
burgfest am 23. und 24. Iuni 1S03. — Am 2S. Februar 1SS4 hatte die Dereinigung die Lhre, Se. Majestät den Raiser
und Rönig zum zweiten Male in ihrem Rreise zu sehen, und zwar gelegenrlich des in der Hochschule für Musik statt-
gehabten Vortrags des Architekten Bodo Ebhardt über „Die Burgen des Elsaß", bei dem auch Se. Hoheir dcr Herzog
Ernst Günther zu Schleswig-Holstein sowie Ihre Hoheit die Frau Herzogin zugegen waren.

An Baulichkeiten auf der Marksburg gelangten im Berichtsjahr die Ausschmückung des Dreppenhauses mit
einem Rostenaufwand von Mk. S<X>.— zur^Ausführung, sowie die Einrichtung eines weinkellers mit einem Rosten-
aufwand von Mk. 24<X).—.
 
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