Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

DOI issue:
Nr. 9
DOI article:
Stockhausen, Hans Ernst von: Die Trendelburg im Diemeltal, [1]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0079

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
71

forr. Hierbei sind dcrs Da«H der Rapelle und
wal-rscheinlich allc Dächer der Burg durch Lcuer
zerstört »vorden.

1676 bauce nurn auf den Rapcllengrund-
mauern im Anschluß an den bis dahin fast
quadracischen palas zwei ncue Scockwerke auf
und brachre das Ganze uncer ein gemeinsames
dreistöckigcs Dach, unter Forcfall von drei Eck-
rürmen. Dcr wendclrreppcnturm blieb bestehen,
aber unrer Lortfall der oberen Verstarklmg und
des besonderen Daches.

Vbwohl die neuen Außenmauern ^ m
in ihrer Srarke ßintcr den Mauern des alren
palas zurückbleiben, haben sie doch noch die an-
sehnliche Grarke von I m.

Die Eckrürmc L, O, L der Burg
(Abb. Z) sind mir geringen Abweichungen gleicher
Beschaffenheir und Bauarr. Sie sind vom
Barchorizonc bis unrer das spitze Dach erwa
15 m hoch und haben eincn Durchmesser von
8 m. Gie bestehen aus drei Abrcilungcn. Die
beiden unreren sind abgewölbr und I'/z m höher
als die oberste Abteilung, welche durch die
Balkenlage des Dachcs abgeschlossen ist. Die
beiden untcren Srockwerke haben 2Vs m starke
Nkauern, wahrend das drirre Gtockwerk nur von
einer l m starken Mauer umschlossen ist und
etwas überstehend auf Tragsteinen ruhr.

Wahrend das crste Grockwerk nur zwei
für die Grabenbestreichung nöcige Gchieß-
scharrcn, das zweire drei enrhalr, har das drirre






Abb. 2. Trendelburg, Grundriß des palas.



Trendelburg,
Mauerturm v.

Grockwerk 7 Schießscharrcn, gleichmaßig auf die Peripherie verreilr. In der
Mitte zwischen je zwci Gchießscharten sind in dcr Höhe des Fußbodens, zwischcn
je zwei Tragsteinen, schrag nach unren führende viereckigc Löcher gelassen, die
zur Beschießung der Grabcnsohle bezw. als Ausgüsse schadlicher Groffe gedienr
haben. Im l^lordwestturm ^ befinder fich im drirren
Grockwerk in dcr Eckc auf der nördlichen Burgmauer ein
Aborr, der 20 om die Außenwand überragt. In den Hof-
eckcn führen schmale Sreinrreppen zum drirrcn Grockwerk
hinauf und zum zweiren hinab. Das unrerste Gcockwerk
hac ein 2 m vom Boden hochliegendes, regclrcchr aus-
gemauerres, oben abgewölbtes mannshohes Einsteigeloch.

Ein Gang führr in der Turmmauer unrer der Treppe
zum zweiren Srockwerk durch und mictelst Greinrreppe nach
dem zweiren Srockwerk hinauf.

Das durch diesen Hohlraum geschwachrc Nkauerwerk
des Turmes ist in vertikaler Richrung durch die Z m starke
Verbindungsmaucr mit dem nachsten Turme vor direkrem
Schuß völlig gesicherr. (Schluß folgt.)



Abb. -I.

Trendelburg.
 
Annotationen