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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 30,2.1917

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Heft 11 (1. Märzheft 1917)
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14296#0284

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N<rch der Polychromie zum Abschluß wieder eine „weiße" Plastik. In der
Frauengestalt vom Brahmsdenkmal, die unser letztes Bild zeigt,
ist eine andersartige Kompositionsart, sozusagen „vom Li ckb", und
eine Durchführung, die durch alle Stadien mit dem Reichlicht des Mar«
mors verbündet war. Wie dort seine farbige Eigenschönheit, so wirkt
hier sein weißes transparentes Licht auch beim Ausdruck mit.

Hoffentlich gelingt diesmal der Druck der Illustrationen leidlich. Ich
möchte an dieser Stelle ausdrücklich selber betonen, daß
ich den Ausfall unsrer Reproduktionen von Klinger--
schen Radierungen im vorigen Heft einfach miserabel
finde. Auch der Kunstwart-Berlag und die Druckerei sind nichts weniger
als erbaut davon. „Kriegsfarben^, überhaupt Kriegsarbeit, und sie mußte
leider aus besondern A.mständen auch noch übereilt geschehn! Außerdem
kam noch die unerwartete Frostperiode technisch unglücklichen Folgen
dazu. Am so mehr ist es Ehrensache für^ ns, in der jetzt vorbereiteten
neuen Ausgabe meiner Klingerschrist das ^rreichbare an Güte der Illu«
stration zu bieten. A

Die Kopfleiste über der ersten Seite ist wieder eines der Kalenderbilder
von Fritz Boehle, die wir mit Genehmigung der tzerren E. Klotz,
Fr. Kurz und Th. Schäfer das Iahr Hindurch allmonatlich bringen werden.
<^kst auch Earl Ditters von Dittersdorf ((73Z—W) uns heute
Ohauptsächlich nur noch durch seine komischen Opern („Doktor und Apo-
theker") als Vertreter eines gesunden, echten tzumors bekannt und lebendig
— „nicht leicht dürste einem Komponisten die komische Oper besser gelingen
als diesem: denn das Lächerliche versagt ihm nie", urteilt (78^ Schubart
in seinen „Ideen zu einer Asthetik der Tonkunst" —, so birgt doch auch
sein umfangreiches Schaffen auf dem Gebiet der Instrumentalmusik (er
schuf über (00 Symphonien und zahlreiche Kammermüsikwerke) manche
Perle edler Musik, die auch heute noch zu entzücken und zu ergreifen
vermag.

Daß ihm auch Töne echher tzerzenstiefe zu Gebote standen, bezeugt die
klassisch-schöne Melodie des hier zum erstenmal veröffentlichten Adagio.
Der im Original für SLreichquintett geschriebene tiefempfundene Satz
ist einer Symphonie in D-dur entnommen und nach dem Manuskript der
fürstlich Fürstenbergischen tzofbibliothek für Violine und Klavier be-
arbeitet. tz. B.

Die Möglichkeit, dieses bemerkenswerLe Werk des alten Meisters zu
veröfsentlicheN) danken wir dem liebenswürdigen Entgegenkommen des
tzerrn Kapellmeisters tz. Burkard in Donaueschingen. K.-L.

Herausgeber: Qr. K. c. Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Mitleitender: Wolfgang Schumann. — In Ssterreich-Ungarn für Herausgabe und
Schriftleitung verantwortlich: vr. Richard Batka in Wien XIll/6 — Sendungen für den Text ohne
Angabe eines Personennamens an die »Kunstw art - L ei tu n g" in Dresden-Blasewitz — Manu-
skripte nur nach vorheriger Bereinbarung, widrigenfalls keine Verantworturrg über-
nommen werden kann — Verlag von Georg D. W. Callwey — Druck von Kastner L Callwey,
k. Hofbuchdruckerei in München — Geschäftsstelle für Berlin: Georg Siemens, ^ 57, Kurfürstenstr. 8 —
Geschäftsstelle für österreich-Ungarn: Hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien l, Seilergasse ^
 
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