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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 58.1926

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Bertelsson, Alexander: Vom Quellpunkt bildnerischen Schaffens
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https://doi.org/10.11588/diglit.9181#0098

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Vom Quellfunkt bildnerischen Schaffens

RTCHARD SEEWAT.D Besitzer: A. v. prybram-münchen »RAUCHER'< 1921

Aber wie die Summe aller organischen Mög-
lichkeiten von einigen Quellpunkten abhängig
ist, so ist auch, in ähnlicher Weise, die Summe
der geistigen Möglichkeiten des Menschen ab-
hängig von der Struktur, der Substanz seelischer
Veranlagung. Nicht dem Nur-Zeitlichen Unter-
tan, sondern Untertan dem Herzpunkt ist die
Geistigkeit, abhängig von den Bezirken eines ge-
heimnisvollen, nicht zu deutenden Quellpunktes
künstlerischer Begnadung. Freilich ■— eine große
Urmitgift spricht immer aus dem nicht zu definie-
renden Wesen großer Bildner: die Urmitgift des

Volkstums. Hier beginnt auch die eigentliche Be-
deutung des Wesens der ins Allgemeine gerichte-
ten Wirksamkeit des Künstlers. Kunstwerke sind
nicht allein Dokumente eigener Seh-, Erlebnis-
oder Schaffensweise desKünstlers, sondern, trotz
des Unverwechselbar-Einmaligen ragen sie über
die Bedeutung des Allein-Persönlichen hinaus,
sofern es sich überhaupt um bedeutsame Kunst-
werke handelt. Die Idee des Volkstums tritt
in jedem großartigen Kunstwerk in Erscheinung.
Was der gesamte Chor der Sippe nicht vermag
—■ das Angesicht, die Idee des Volkstums zu
 
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