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Dohme, Robert
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (2,1): Kunst und Künstler Italiens bis um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1878

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Redtenbacher, Rudolf: Leon Battista Alberti: geb. in Genua 1404, gest. in Rom 1472
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https://doi.org/10.11588/diglit.36088#0625

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20

LEON BATTISTA ALBERTI,

bar; die Meifter des Cinquecento können (ich ebenfowenig eine Mafchine un-
gefchmückt denken, als ein Gebäude. Da wird z. B. ein Krahn zum Aufziehen
und Transportiren fchwerer Latten als tragende Säule geftaltet, der darauf ruhende
Balken endigt mit geflügelten Köpfen, die Streben werden zu Voluten, die
Unverfchieblichkeit der Zapfen gegen ihre Lager wird durch kleine Voluten an-
gedeutet, alle verbindenden Theile als Bänder dekorirt, alles Stangenwerk von
Löwenköpfen oder Adlerkrallen feftgehalten etc. Kurz die ganze Mafchine wird


Heiliges Grab in S. Pancrazio zu Florenz.

als ein tektonifches Problem aufgefafst, und mit gröfster Confequenz der Unter-
fchied von tragenden und ftrebenden Theilen durch Anwendung der Kapitell-
und Volutenformen veranfchaulicht.
Die grofsartige Kirche San Andrea in Mantua wurde erft 1472 im Todes-
jahre unteres Meifters begonnen. Auch diefer Bau ift eine durchaus neue und
originelle Anlage, zu welcher vor Alberti kaum ein Vorbild exiftirte. Lübke
giebt in feiner Gefchichte der Architektur folgende Befchreibung: „Ein Langhaus
von $3 Fufs Weite, mit reich kaffettirtem Tonnengewölbe, 9$ Fufs hoch, auf
beiden Seiten niedrige Kapellen, rechtwinklig, abwechfelnd mit Tonnen oder
 
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