denkmale dieser Straße sind von sehr unter-
schiedlichem Charakter, stehen aber beide mit
der Geschichte Braunschweigs als Garnison-
stadt in Verbindung: den größten Teil der westli-
chen Hälfte der Schillstraße dominiert ein 1938
errichteter Verwaltungsbau (Schillstraße 1),
dessen dreigeschossiger Hauptbaukörper eine
stereotype Reihung identisch gestalteter Fen-
sterachsen aufweist, unterbrochen lediglich
durch drei Risalite, in denen Eingänge und
Treppenhäuser liegen. Den östlichen Abschluß
des Komplexes bildet ein viergeschossiger
Kopfbau in der Form eines flachgedeckten Ku-
bus’ mit weitem Dachüberstand, den ein archa-
isch anmutender Würfelfries begleitet. Die archi-
tektonische Formensprache der Straßenfassade
des Kopfbaues ist, typisch für nationalsozialisti-
sche Großbauten, ins Monumentale gesteigert
und besteht aus einer fünfachsigen kolossalen
Wandpfeilerfigur, in deren mittleren Intervall der
Haupteingang mit vorgelagerter Freitreppe liegt
sowie ein kleiner Rednerbalkon in der darüber-
liegenden, durch größere Fenster akzentuierten
Hauptetage. Im Unterschied zu den übrigen
Fassadenteilen, die alle verputzt sind, ist diese
Monumentalarchitektur aus verschieden großen
Kalksteinblöcken werksteingerecht aufgemau-
ert. Errichtet als Stabsgebäude für die 31. In-
fanteriedivision und des Artillerieregiments 31,
wird der Baukomplex heute vom Versorgungs-
amt genutzt.
Auf der Südseite der Schillstraße liegt auf einer
baumbestandenen Freifläche, die bis an den
Kreuzungsbereich mit dem Leonhardplatz her-
anreicht, die sogenannte Schillsche Stiftung
(Schillstraße 25), eine Erinnerungsstätte für
den preussischen Major Ferdinand von Schill
und vierzehn Kämpfer seines Freicorps, die
1809 von der napoleonischen Besatzungs-
macht in Braunschweig zum Tode verurteilt und
an diesem Platz erschossen wurden.
Die Denkmalanlage besteht aus einem auf einer
kleinen Anhöhe aufragenden Pfeilermonument
und einer wenige Meter danebenstehenden
Gedenkstätte in der Form einer kleinen klassizi-
stischen Architektur, beides 1837 errichtet und
als Stiftung von einem Kreis „deutscher Patrio-
ten“ finanziert. Sowohl der Denkmalpfeiler, unter
dem sich die Gräber der Hingerichteten befin-
den als auch der als „Schillkapelle“ bezeichnete
Bau mit niedrigem Glockenturm sind von dem
Herzoglichen Baumeister Otto Uhlmann ent-
worfen. Das Denkmal erhebt sich auf einer
leicht geböschten, quadratischen Grundplatte,
die, abgegrenzt durch vier aufrecht stehende
Kanonenrohre und dazwischengehängte Ket-
ten, die Grabstätte Schills und seiner Soldaten
abdeckt. Der zweigeteilte, ebenfalls über qua-
dratischem Grundriß errichtete Pfeiler enthält im
unteren Teil Inschriften und im oberen Relieffel-
der aus Girlanden und ausgelöschten, nach un-
Schillstraße, Schilldenkmal, 1837 von O. Uhlmann
F ' ‘ JF,
' «4
Schillstr. 25, sog. Schillsche Stiftung, 1837, Arch. O. Uhlmann
129
schiedlichem Charakter, stehen aber beide mit
der Geschichte Braunschweigs als Garnison-
stadt in Verbindung: den größten Teil der westli-
chen Hälfte der Schillstraße dominiert ein 1938
errichteter Verwaltungsbau (Schillstraße 1),
dessen dreigeschossiger Hauptbaukörper eine
stereotype Reihung identisch gestalteter Fen-
sterachsen aufweist, unterbrochen lediglich
durch drei Risalite, in denen Eingänge und
Treppenhäuser liegen. Den östlichen Abschluß
des Komplexes bildet ein viergeschossiger
Kopfbau in der Form eines flachgedeckten Ku-
bus’ mit weitem Dachüberstand, den ein archa-
isch anmutender Würfelfries begleitet. Die archi-
tektonische Formensprache der Straßenfassade
des Kopfbaues ist, typisch für nationalsozialisti-
sche Großbauten, ins Monumentale gesteigert
und besteht aus einer fünfachsigen kolossalen
Wandpfeilerfigur, in deren mittleren Intervall der
Haupteingang mit vorgelagerter Freitreppe liegt
sowie ein kleiner Rednerbalkon in der darüber-
liegenden, durch größere Fenster akzentuierten
Hauptetage. Im Unterschied zu den übrigen
Fassadenteilen, die alle verputzt sind, ist diese
Monumentalarchitektur aus verschieden großen
Kalksteinblöcken werksteingerecht aufgemau-
ert. Errichtet als Stabsgebäude für die 31. In-
fanteriedivision und des Artillerieregiments 31,
wird der Baukomplex heute vom Versorgungs-
amt genutzt.
Auf der Südseite der Schillstraße liegt auf einer
baumbestandenen Freifläche, die bis an den
Kreuzungsbereich mit dem Leonhardplatz her-
anreicht, die sogenannte Schillsche Stiftung
(Schillstraße 25), eine Erinnerungsstätte für
den preussischen Major Ferdinand von Schill
und vierzehn Kämpfer seines Freicorps, die
1809 von der napoleonischen Besatzungs-
macht in Braunschweig zum Tode verurteilt und
an diesem Platz erschossen wurden.
Die Denkmalanlage besteht aus einem auf einer
kleinen Anhöhe aufragenden Pfeilermonument
und einer wenige Meter danebenstehenden
Gedenkstätte in der Form einer kleinen klassizi-
stischen Architektur, beides 1837 errichtet und
als Stiftung von einem Kreis „deutscher Patrio-
ten“ finanziert. Sowohl der Denkmalpfeiler, unter
dem sich die Gräber der Hingerichteten befin-
den als auch der als „Schillkapelle“ bezeichnete
Bau mit niedrigem Glockenturm sind von dem
Herzoglichen Baumeister Otto Uhlmann ent-
worfen. Das Denkmal erhebt sich auf einer
leicht geböschten, quadratischen Grundplatte,
die, abgegrenzt durch vier aufrecht stehende
Kanonenrohre und dazwischengehängte Ket-
ten, die Grabstätte Schills und seiner Soldaten
abdeckt. Der zweigeteilte, ebenfalls über qua-
dratischem Grundriß errichtete Pfeiler enthält im
unteren Teil Inschriften und im oberen Relieffel-
der aus Girlanden und ausgelöschten, nach un-
Schillstraße, Schilldenkmal, 1837 von O. Uhlmann
F ' ‘ JF,
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Schillstr. 25, sog. Schillsche Stiftung, 1837, Arch. O. Uhlmann
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