quadratischem Grundriß aufgeführte, in seinen
Obergeschossen verputzte Bau trägt heute ein
Walmdach und ruht auf einem den Höhenunter-
schied zwischen der „neuen“ und der Alten-
Salzdahlumer-Straße ausgleichenden Sockel-
geschoß. Im Süden ist ihm ein breiter Treppen-
aufgang vorgelagert, der während des Zweiten
Weltkrieges den zahlreichen Schutzsuchenden
vor allem aus der Großsiedlung des gegenüber-
liegenden August-Bebel-Hofes ein schnelles Er-
reichen der Bunkerzugänge ermöglichte. Das
mit Werksteinquadern verkleidete Sockelge-
schoß ist an der höheren Ostseite zusätzlich
um einen Arkadengang erweitert, in dem noch
zwei weitere Zugänge zu den Schutzräumen la-
gen. Der von G. Krämer-Zschäbitz in national-
sozialistischer Ikonographie entworfene baupla-
stische Schmuck am Sockelgeschoß verweist
in einem umlaufenden Fries, der Schutzschilde
enthält und mit einem Adler, der schützend die
Schwingen über seine Jungen breitet, auf die
ursprüngliche Funktion des Gebäudes.
CAMPESTRASSE
Bereits 1826 erscheint die Campestraße auf
dem in diesem Jahre erschienenen Stadtplan
Campestr. 25, 1869, Arch. Munte
als ungewöhnlich breiter, auf der Südseite mit
Bäumen bepflanzter großzügig angelegter
Straßenzug. Sie ist die erste östliche Abzwei-
gung von der Wolfenbütteler Straße und beglei-
tet, wie die Bertramstraße, die alte Stadtbefesti-
gung in nur geringer Entfernung vom Umflut-
graben. Die heute an der neuen Trasse der
Kurt-Schumacher-Straße endende Vorstadt-
straße führte vor dieser um 1960 erfolgten Ver-
änderung weiter nach Osten, an Viewegs Gar-
ten vorbei und endete am Leonhardplatz. Die-
ses östliche Teilstück des alten Straßenzuges
heißt heute Ottmerstraße. Ungefähr in der Mitte
der heutigen Ausdehnung der Campestraße
mündet von Süden her die Böcklerstraße, die
bereits im 18.Jh. als Salzdahlumer Straße von
hier aus nach Süden die Stadt verließ und an
dieser Stelle den Anknüpfungspunkt bot, von
dem aus wohl in den zwanziger Jahren des
19.Jh. mit der Neuanlage der Campestraße die
Verbindung mit der Wolfenbütteler Straße her-
gestellt wurde. In den achtziger Jahren des
19.Jh. wurde dann mit der Neuanlage der von
Norden heranführenden Adolfstraße der
Schnittpunkt und die straßenräumliche Situa-
tion erzeugt, wie sie sich heute darstellt. An die-
ser Kreuzung liegen im Nordwesten die heute
stark veränderten Bauten der ehern, optischen
Werke Fr. Voigtländer & Sohn, die hier bereits
ab 1849 mit einer kleinen Produktionsstätte
ihren Anfang nahmen.
Auf der Südseite der Kreuzung flankieren zwei
Baudenkmale den Eingang der Böcklerstraße,
die, das eine drei-, das andere zweigeschossig,
mit ihren auf den Kreuzungsbereich bezogenen
Eckausbildungen für das Straßenbild an dieser
Stelle von Bedeutung sind. Als Abschluß der
von der Wolfenbütteler Straße her erfolgten Be-
bauung des Westabschnittes der Campestraße
wurde Campestraße 22 bereits 1882 errichtet;
die Pläne stammen von Hof-Maurermeister Ho-
renburger. Der aus gelben Ziegeln auf hohem,
verputztem Kellersockel aufgeführte Bau steht
mit seinem zurückhaltenden, vornehmlich aus
Formsteinfriesen und Glasurbändern bestehen-
den Schmuck noch in der Bautradition der
sechziger und siebziger Jahre, die den Ziegel
als ausschließlichen Baustoff verwendet und
dessen Gestaltungsmöglichkeiten auslotet.
Reichen bauplastischen Schmuck weist dage-
gen der 1890 auf der gegenüberliegenden
Straßenseite als Wohn-/Geschäftshaus von F.
Staeding errichtete Bau auf (Campestraße 21).
Das gelbe Ziegelmauerwerk kontrastiert hier
wirkungsvoll mit den roten Kunststeineinfassun-
gen, Friesen und Gesimsen, die, roten Weser-
sandstein imitierend, auch in der formalen Aus-
prägung auf Renaissancebauwerke Bezug neh-
men. Der zweigeschossige hölzerne Altan an
der Südseite ist noch weitgehend original erhal-
ten, ebenso wie die Nutzung der Verkaufsräu-
me im Erdgeschoß als Blumenladen noch der
entspricht, für die sie gebaut wurden.
Isoliert zwischen Neubauten liegt auf der Nord-
seite der Campestraße kurz vor ihrer Einmün-
dung in die Kurt-Schumacher-Straße ein 1883
errichtetes Doppelhaus (Campestraße 15/16),
dessen Denkmaleigenschaft vor allem aus sei-
nem repräsentativen spätklassizistischen Fas-
sadenaufriß und dem guten Erhaltungszustand
136
Obergeschossen verputzte Bau trägt heute ein
Walmdach und ruht auf einem den Höhenunter-
schied zwischen der „neuen“ und der Alten-
Salzdahlumer-Straße ausgleichenden Sockel-
geschoß. Im Süden ist ihm ein breiter Treppen-
aufgang vorgelagert, der während des Zweiten
Weltkrieges den zahlreichen Schutzsuchenden
vor allem aus der Großsiedlung des gegenüber-
liegenden August-Bebel-Hofes ein schnelles Er-
reichen der Bunkerzugänge ermöglichte. Das
mit Werksteinquadern verkleidete Sockelge-
schoß ist an der höheren Ostseite zusätzlich
um einen Arkadengang erweitert, in dem noch
zwei weitere Zugänge zu den Schutzräumen la-
gen. Der von G. Krämer-Zschäbitz in national-
sozialistischer Ikonographie entworfene baupla-
stische Schmuck am Sockelgeschoß verweist
in einem umlaufenden Fries, der Schutzschilde
enthält und mit einem Adler, der schützend die
Schwingen über seine Jungen breitet, auf die
ursprüngliche Funktion des Gebäudes.
CAMPESTRASSE
Bereits 1826 erscheint die Campestraße auf
dem in diesem Jahre erschienenen Stadtplan
Campestr. 25, 1869, Arch. Munte
als ungewöhnlich breiter, auf der Südseite mit
Bäumen bepflanzter großzügig angelegter
Straßenzug. Sie ist die erste östliche Abzwei-
gung von der Wolfenbütteler Straße und beglei-
tet, wie die Bertramstraße, die alte Stadtbefesti-
gung in nur geringer Entfernung vom Umflut-
graben. Die heute an der neuen Trasse der
Kurt-Schumacher-Straße endende Vorstadt-
straße führte vor dieser um 1960 erfolgten Ver-
änderung weiter nach Osten, an Viewegs Gar-
ten vorbei und endete am Leonhardplatz. Die-
ses östliche Teilstück des alten Straßenzuges
heißt heute Ottmerstraße. Ungefähr in der Mitte
der heutigen Ausdehnung der Campestraße
mündet von Süden her die Böcklerstraße, die
bereits im 18.Jh. als Salzdahlumer Straße von
hier aus nach Süden die Stadt verließ und an
dieser Stelle den Anknüpfungspunkt bot, von
dem aus wohl in den zwanziger Jahren des
19.Jh. mit der Neuanlage der Campestraße die
Verbindung mit der Wolfenbütteler Straße her-
gestellt wurde. In den achtziger Jahren des
19.Jh. wurde dann mit der Neuanlage der von
Norden heranführenden Adolfstraße der
Schnittpunkt und die straßenräumliche Situa-
tion erzeugt, wie sie sich heute darstellt. An die-
ser Kreuzung liegen im Nordwesten die heute
stark veränderten Bauten der ehern, optischen
Werke Fr. Voigtländer & Sohn, die hier bereits
ab 1849 mit einer kleinen Produktionsstätte
ihren Anfang nahmen.
Auf der Südseite der Kreuzung flankieren zwei
Baudenkmale den Eingang der Böcklerstraße,
die, das eine drei-, das andere zweigeschossig,
mit ihren auf den Kreuzungsbereich bezogenen
Eckausbildungen für das Straßenbild an dieser
Stelle von Bedeutung sind. Als Abschluß der
von der Wolfenbütteler Straße her erfolgten Be-
bauung des Westabschnittes der Campestraße
wurde Campestraße 22 bereits 1882 errichtet;
die Pläne stammen von Hof-Maurermeister Ho-
renburger. Der aus gelben Ziegeln auf hohem,
verputztem Kellersockel aufgeführte Bau steht
mit seinem zurückhaltenden, vornehmlich aus
Formsteinfriesen und Glasurbändern bestehen-
den Schmuck noch in der Bautradition der
sechziger und siebziger Jahre, die den Ziegel
als ausschließlichen Baustoff verwendet und
dessen Gestaltungsmöglichkeiten auslotet.
Reichen bauplastischen Schmuck weist dage-
gen der 1890 auf der gegenüberliegenden
Straßenseite als Wohn-/Geschäftshaus von F.
Staeding errichtete Bau auf (Campestraße 21).
Das gelbe Ziegelmauerwerk kontrastiert hier
wirkungsvoll mit den roten Kunststeineinfassun-
gen, Friesen und Gesimsen, die, roten Weser-
sandstein imitierend, auch in der formalen Aus-
prägung auf Renaissancebauwerke Bezug neh-
men. Der zweigeschossige hölzerne Altan an
der Südseite ist noch weitgehend original erhal-
ten, ebenso wie die Nutzung der Verkaufsräu-
me im Erdgeschoß als Blumenladen noch der
entspricht, für die sie gebaut wurden.
Isoliert zwischen Neubauten liegt auf der Nord-
seite der Campestraße kurz vor ihrer Einmün-
dung in die Kurt-Schumacher-Straße ein 1883
errichtetes Doppelhaus (Campestraße 15/16),
dessen Denkmaleigenschaft vor allem aus sei-
nem repräsentativen spätklassizistischen Fas-
sadenaufriß und dem guten Erhaltungszustand
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