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Kimpflinger, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 1, Teil 2): Stadt Braunschweig — Braunschweig, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.44169#0201

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gen verschont blieb. Allerdings setzte auch hier
durch den Rückgang der bäuerlichen Wirt-
schaftsweise seit den sechziger und siebziger
Jahren ein starker Veränderungsdruck in bezug
auf die Nutzung vor allem der Nebengebäude
ein, so daß heute unter den Baudenkmalen des
Ortes nur noch wenige Gebäude sind, die land-
wirtschaftlich genutzt werden.
Die ehemalige Hofanlage An der Wasche 1, im
Südwesten des historischen Dorfkernes gele-
gen, ist nach längerem Leerstand in den letzten
Jahren zu Wohnraum umgewandelt und saniert
worden, wobei versucht wurde, möglichst viel
Altsubstanz zu bewahren. Das Wohnwirt-
schaftsgebäude in Fachwerk mit vorspringen-
dem, zweigeschossigem Wohnteil stammt ur-
sprünglich aus dem Beginn des 19.Jh. Die drei-
seitige Anlage wird ergänzt durch einen
schmalen Stallbau im Norden, dessen Ziegel-
mauerwerk aus dem Ende des 19.Jh. stammt
und durch ein kleines, zweigeschossiges Fach-
werkwohnhaus, dessen liegende Gefache und
grob behauene Streben auf eine Entstehungs-
zeit noch in der zweiten Hälfte des 18.Jh. hin-
deuten.
An der Wasche 9 ist eine nicht mehr landwirt-
schaftlich genutzte Hofanlage mit einer großen,
das Ortsbild prägenden Fachwerkscheune mit
Quer- und Längseinfahrt. Das zugehörige zwei-
geschossige Fachwerkwohnhaus begrenzt die
Hoffläche im Osten und ist heute auf drei Seiten
mit Eternitplatten behängt - nur die Ostseite ist
unverkleidet und zeigt, ebenso wie die Scheu-
ne, regelmäßiges Ständerwerk mit Ziegelausfa-
chung. Beide Gebäude dürften um 1840 ent-
standen sein. Die Torpfeiler zur Straße hin
stammen aus dem Jahre 1846, während die
schmiedeeisernen Torflügel und die Fußgänger-
pforte 1885 datiert sind.
An der nach Südosten aus dem Ort heraus-
führenden Straße Pothof liegt mit der Nr. 6 eine
kleinere Hofanlage, von deren Gebäuden be-
sonders noch das ehemalige, heute für reine
Wohnnutzung umgebaute Wohnwirtschaftsge-
bäude zu erwähnen ist. Im Wohnbereich zwei-
geschossig mit abgerundeten Füllhölzern und
Balkenköpfen und im Wirtschaftsteil mit durch-
laufenden Ständern errichtet, ist es wohl um
1800 entstanden und gehört somit zu den älte-
ren Bauten des Ortes. Der z.T. massiv erneuer-
te Stallbau an der Straße stammt aus der Zeit
um 1860.
Am Westrand des Dorfkernes liegt, quer zur
Raiffeisenstraße mit der Nr. 1 das Wohnhaus
einer Hofanlage, das durch seine Größe das
Ortsbild stark mitbestimmt. Es ist als querer-
schlossenes Wohnwirtschaftsgebäude 1845 er-
richtet, zeigt regelmäßiges Fachwerk und auf
beiden Seiten des Wohnteiles ein Zwerchhaus,
von denen das auf der Hofseite mit einer Lade-
luke ausgestattet ist. Der Eingang des Hauses
ist modern umgestaltet. Der historische Wert
der Hofanlage wird durch eine südlich des
Haupthauses gelegene Fachwerkscheune, die
kleinteilige Hofpflasterung und die 1823 datier-
ten Torpfeiler ergänzt.
Den Nordrand des alten Dorfes bildet die von
Ost nach West verlaufende Geiteldestraße, die
innerhalb des Ortes zweimal abknickt und in


Geitelde, An der Wasche 9, Toreinfahrt, 1846/1885

Geitelde, An der Wasche 9, Scheune, 1840


Geitelde, An der Wasche 1, Wohnwirtschaftsgebäude, Anfang 19.Jh.


199
 
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