Sockeln gliedern die durchbrochenen Füllungen
mit verschlungenem Rankenwerk (Mittelfeld um
1720 ergänzt). Beiderseits des Laienaltares öff-
nen Durchgänge den nach oben mit einem ver-
kröpften Gebälk abschließenden Lettner. Eben-
falls zerstört wurde der mittelalterliche Hochal-
tar von dem heute nur noch ungefaßte
figürliche Schnitzereien erhalten sind. Der spä-
ter an seiner Stelle errichtete barocke Altar mit
über 14 Meter Gesamthöhe aus dem Jahr
1735 ähnelt im Aufbau stark dem von St. Marti-
ni in Braunschweig. Die figürlichen Schnitzerei-
en des Bildprogrammes mit dem Abendmahlre-
lief, dem Gekreuzigten zwischen Maria und Jo-
hannes sowie den vier Evangelisten und die
Auferstehung Christi stammen von Heinrich
Matthäus Vetten. Die seitlichen Durchgänge tra-
gen Aufsätze mit barockem Pflanzenwerk. Wie
die Ausstattungstücke, so bilden auch die ba-
rocken Grabmale an Pfeilern und Wänden ei-
nen Kontrast zur Architektur. Hervorzuheben
unter den zahlreichen Grabsteinen ist neben
dem ältesten von 1540 mit Ritzzeichnungen
(außen Südseite) auch der des für die Kloster-
geschichte wichtigen, 1614 gestorbenen Abtes
Petrus Windruwe (Chorkapelle).
Südöstlich der ehemaligen Konventsgebäude
sind heute noch Reste einer kleinen, 1305 ge-
stifteten Kapelle der Infirmerie (Siechenhaus) als
einziges, ursprünglich zur Abtei gehörendes
Gebäude erhalten. Der zweijochige, rippenge-
wölbte Sakralbau diente möglicherweise als
Andachtsraum des heute nicht mehr erhaltenen
Klosterspitals, dessen Krankensaal sich vermut-
lich im Westen anschloß und zur Kapelle hin
ganz geöffnet war.
Bereits im Mittelalter wurde der eigentliche Klo-
sterbezirk auf allen Seiten von einer hohen
Kalksteinmauer umschlossen, die gegenwärtig,
wie im Norden und Süden der Anlage, größten-
teils noch erhalten ist. Die Klosteranlage ist da-
her nur über zwei Zugänge zu erreichen. Der
südliche Eingangsbereich, mit schlichten Pfei-
lern markiert, war höchstwahrscheinlich für die
Laienmönche gedacht und befindet sich neben
der alten Schmiede. Der Nördliche ist durch
das Torhaus (Klostergang 64) und die angren-
zende Frauenkapelle wesentlich aufwendiger
gestaltet. Vor dem Gebäudekomplex öffnet sich
der Klostergang in einer platzartigen Erweite-
rung, von der aus, durch die teilweise erhalte-
nen Mauerstücke, der Gang wieder enger ge-
führt wird und das Torhaus im Anschluß wie ei-
ne Schleuse wirkt. In der Verlängerung dieses
Ganges befinden sich heute Wohnhäuser des
19.Jh. Dem eigentlichen Torhaus war ursprüng-
lich eine Torhalle vorangestellt, die heute nicht
mehr erhalten ist. Rekonstruierbar ist sie nur
noch über die erhaltenen seitlichen Mauer-
stücke, die mit je drei Blendbögen gegliedert
sind. Im Obergeschoß befand sich wohl ur-
sprünglich ein Schlafraum für Gäste. Im Osten,
angrenzend an die Frauenkapelle, öffnen zwei
schmale Rundbogenfenster den oberen Teil der
Wand, die Öffnung in der westlichen Wand ist
heute zugemauert. Die ursprünglich offenen
Blendarkaden und die Anordnung der oberen
Fenster lassen an dieser Stelle die oben er-
wähnte flachgedeckte, zweigeschossige Vor-
halle vermuten. Über die Torhalle gelangte man
östlich durch den mittleren Arkadenbogen in ei-
ne zweistöckige Vorhalle, die erst im 15.Jh. ein-
geschoben wurde. Durch eine hohe Spitzbo-
genarkade ist von dort aus die einschiffige
Frauenkapelle direkt zu betreten. Der aus dem
ausgehenden 13.Jh. stammende kreuzrippen-
gewölbte Kirchenraum mit geradem Schluß im
Osten, erhält seine zweijochige Konzeption
durch einen profilierten, auf Konsolen ruhenden
Gurtbogen. Zweigeteilte Maßwerkfenster im
Norden, Süden und im Chorbereich belichten
die Kapelle. In der Mitte des 14.Jh. wurde der
steinerne Giebelreiter im Westen aufgesetzt.
Zwei Durchfahrten von unterschiedlicher Höhe
und Breite öffnen schließlich das Torhaus, wel-
ches heute nur noch an der Südseite in seinem
ursprünglichen Zustand aus den achtziger Jah-
ren des 12.Jh. erhalten ist. Das Äußere von Tor-
haus und Frauenkapelle ist durchaus schlicht in
Bruchstein mit Werksteineinfassung gehalten.
Der Fachwerkaufsatz im Norden des Torhauses
wurde im 17.Jh. hinzugefügt und bestimmt
heute auch das Innere des Gebäudes. Ein neu-
erlicher Umbau fand im 18.Jh. statt, in dessen
Verlauf die südlichen Fenster in den Steinbau
eingeschnitten wurden. Angrenzend an das
Riddagshausen, Klostergang 64, Torhaus und Frauenkapelle, 12.Jh. und 3. Viertel 13.Jh.
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mit verschlungenem Rankenwerk (Mittelfeld um
1720 ergänzt). Beiderseits des Laienaltares öff-
nen Durchgänge den nach oben mit einem ver-
kröpften Gebälk abschließenden Lettner. Eben-
falls zerstört wurde der mittelalterliche Hochal-
tar von dem heute nur noch ungefaßte
figürliche Schnitzereien erhalten sind. Der spä-
ter an seiner Stelle errichtete barocke Altar mit
über 14 Meter Gesamthöhe aus dem Jahr
1735 ähnelt im Aufbau stark dem von St. Marti-
ni in Braunschweig. Die figürlichen Schnitzerei-
en des Bildprogrammes mit dem Abendmahlre-
lief, dem Gekreuzigten zwischen Maria und Jo-
hannes sowie den vier Evangelisten und die
Auferstehung Christi stammen von Heinrich
Matthäus Vetten. Die seitlichen Durchgänge tra-
gen Aufsätze mit barockem Pflanzenwerk. Wie
die Ausstattungstücke, so bilden auch die ba-
rocken Grabmale an Pfeilern und Wänden ei-
nen Kontrast zur Architektur. Hervorzuheben
unter den zahlreichen Grabsteinen ist neben
dem ältesten von 1540 mit Ritzzeichnungen
(außen Südseite) auch der des für die Kloster-
geschichte wichtigen, 1614 gestorbenen Abtes
Petrus Windruwe (Chorkapelle).
Südöstlich der ehemaligen Konventsgebäude
sind heute noch Reste einer kleinen, 1305 ge-
stifteten Kapelle der Infirmerie (Siechenhaus) als
einziges, ursprünglich zur Abtei gehörendes
Gebäude erhalten. Der zweijochige, rippenge-
wölbte Sakralbau diente möglicherweise als
Andachtsraum des heute nicht mehr erhaltenen
Klosterspitals, dessen Krankensaal sich vermut-
lich im Westen anschloß und zur Kapelle hin
ganz geöffnet war.
Bereits im Mittelalter wurde der eigentliche Klo-
sterbezirk auf allen Seiten von einer hohen
Kalksteinmauer umschlossen, die gegenwärtig,
wie im Norden und Süden der Anlage, größten-
teils noch erhalten ist. Die Klosteranlage ist da-
her nur über zwei Zugänge zu erreichen. Der
südliche Eingangsbereich, mit schlichten Pfei-
lern markiert, war höchstwahrscheinlich für die
Laienmönche gedacht und befindet sich neben
der alten Schmiede. Der Nördliche ist durch
das Torhaus (Klostergang 64) und die angren-
zende Frauenkapelle wesentlich aufwendiger
gestaltet. Vor dem Gebäudekomplex öffnet sich
der Klostergang in einer platzartigen Erweite-
rung, von der aus, durch die teilweise erhalte-
nen Mauerstücke, der Gang wieder enger ge-
führt wird und das Torhaus im Anschluß wie ei-
ne Schleuse wirkt. In der Verlängerung dieses
Ganges befinden sich heute Wohnhäuser des
19.Jh. Dem eigentlichen Torhaus war ursprüng-
lich eine Torhalle vorangestellt, die heute nicht
mehr erhalten ist. Rekonstruierbar ist sie nur
noch über die erhaltenen seitlichen Mauer-
stücke, die mit je drei Blendbögen gegliedert
sind. Im Obergeschoß befand sich wohl ur-
sprünglich ein Schlafraum für Gäste. Im Osten,
angrenzend an die Frauenkapelle, öffnen zwei
schmale Rundbogenfenster den oberen Teil der
Wand, die Öffnung in der westlichen Wand ist
heute zugemauert. Die ursprünglich offenen
Blendarkaden und die Anordnung der oberen
Fenster lassen an dieser Stelle die oben er-
wähnte flachgedeckte, zweigeschossige Vor-
halle vermuten. Über die Torhalle gelangte man
östlich durch den mittleren Arkadenbogen in ei-
ne zweistöckige Vorhalle, die erst im 15.Jh. ein-
geschoben wurde. Durch eine hohe Spitzbo-
genarkade ist von dort aus die einschiffige
Frauenkapelle direkt zu betreten. Der aus dem
ausgehenden 13.Jh. stammende kreuzrippen-
gewölbte Kirchenraum mit geradem Schluß im
Osten, erhält seine zweijochige Konzeption
durch einen profilierten, auf Konsolen ruhenden
Gurtbogen. Zweigeteilte Maßwerkfenster im
Norden, Süden und im Chorbereich belichten
die Kapelle. In der Mitte des 14.Jh. wurde der
steinerne Giebelreiter im Westen aufgesetzt.
Zwei Durchfahrten von unterschiedlicher Höhe
und Breite öffnen schließlich das Torhaus, wel-
ches heute nur noch an der Südseite in seinem
ursprünglichen Zustand aus den achtziger Jah-
ren des 12.Jh. erhalten ist. Das Äußere von Tor-
haus und Frauenkapelle ist durchaus schlicht in
Bruchstein mit Werksteineinfassung gehalten.
Der Fachwerkaufsatz im Norden des Torhauses
wurde im 17.Jh. hinzugefügt und bestimmt
heute auch das Innere des Gebäudes. Ein neu-
erlicher Umbau fand im 18.Jh. statt, in dessen
Verlauf die südlichen Fenster in den Steinbau
eingeschnitten wurden. Angrenzend an das
Riddagshausen, Klostergang 64, Torhaus und Frauenkapelle, 12.Jh. und 3. Viertel 13.Jh.
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