tonischer Qualität, die namentlich am Weghaus
(Leipziger Straße 232) und an der Anlage des
Schriftsassenhofes (Alter Weg 17) abzulesen
ist.
Mit der Erschließung neuer Wege im 19.Jh.
wuchs die Bebauung über den „Herrschaftli-
chen Weg“ hinaus, und seit den zwanziger Jah-
ren unseres Jahrhunderts rückte sie noch wei-
ter nach Norden und nach Osten vor, wo dicht
an der A 395 heute auch ein Industriegebiet
liegt.
Der alte Dorfkern vermittelt auch heute noch ein
relativ geschlossenes Bild, wobei die Ortsmitte
nicht ausschließlich durch ihre bäuerliche Ver-
gangenheit geprägt ist; denn kleinere Arbeiter-
häuser in Ziegelbauweise (teils verputzt oder
verkleidet) bilden den größeren Anteil der be-
bauten Fläche. Die noch existierenden Gehöfte
sind meist mitteldeutsche Dreiseit- und Haken-
höfe in Fachwerkkonstruktion.
Das älteste noch bestehende Bauwerk findet
sich zwischen Altem Weg und Leipziger Straße.
Es handelt sich hierbei um das Wohnhaus des
bereits erwähnten Schriftsassenhofes (Alter
Weg 17). Das 1651 errichtete Gebäude ist ein
zweigeschossiges Fachwerkhaus mit vorkra-
gendem Oberstock, der von Knaggen gestützt
wird. Es ruht auf einem hohen Hausteinkeller-
sockel und liegt unter einem Satteldach. Ge-
meinsam mit dem im Westen anschließenden
Stall, dem östlich angrenzenden Wohngebäude
von 1840 - beide in Fachwerkbauweise - und
dem Herrenhaus von 1752-1760 als Abschluß
im Osten, bildet es eine im Norden des Grund-
stücks liegende Häuserreihe. Das Herrenhaus
fällt insbesondere durch den nach Osten wei-
senden Mittelrisalit mit Dreieckgiebel auf, der
durch eine barocke Tür mit geschwungenem
Sturz zum Garten hin geöffnet ist. Der Architekt
dieses herrschaftlichen Hauses war Martin Pel-
tier. Zum Komplex des Schriftsassenhofes
gehören des weiteren das zum Alten Weg trauf-
ständig ausgerichtete, von Nord nach Süd ver-
laufende Torhaus, welches ebenfalls in der
zweiten Hälfte des 18.Jh. entstanden ist, sowie
eine im Süden liegende Stallscheune. Bei bei-
den handelt es sich um langgestreckte Fach-
werkbauten mit Satteldach.
Die Hofanlage ist vor allem im Norden mit alten
Bäumen bestanden. Zur Seite der Leipziger
Straße, an der Ostgrenze des Grundstückes,
steht ein innen von Giuseppe Buzzi stuckierter
Rokokopavillon (Leipziger Straße 234) aus
dem Jahre 1760, der das repräsentative Er-
scheinungsbild des Anwesens unterstreicht. Er-
richtet wurde der kleine, zum Hofgelände hin
zweigeschossige und zur Leipziger Straße auf
der Einfriedungsmauer aufsitzende Bau eben-
falls von M. Peltier. Das Fachwerk des Oberge-
schosses ist seit der Sanierung 1978 auf drei
Seiten mit einer dünnen Putzschicht geschützt,
während die auf massivem Untergeschoß ru-
hende Westseite heute verbreitert ist.
Das ganze Hofgelände ist zur Leipziger Straße
mit einer Hausteinmauer, in die ein Tor mit
Sandsteinpfeilern aus dem Jahre 1846 einge-
lassen ist, eingefriedet.
Nur 40 Jahre später als das Wohnhaus des
Schriftsassenhofes entstand 1691 das große
Stockheim, Luftbild von Süden (Stadtvermessungsamt Braunschweig)
Stockheim, LeipzigerStr. 234, Pavillon, 1760, Arch. M. Peltier
Stockheim, Alter Weg 17, Herrenhaus, 1752-60
255
(Leipziger Straße 232) und an der Anlage des
Schriftsassenhofes (Alter Weg 17) abzulesen
ist.
Mit der Erschließung neuer Wege im 19.Jh.
wuchs die Bebauung über den „Herrschaftli-
chen Weg“ hinaus, und seit den zwanziger Jah-
ren unseres Jahrhunderts rückte sie noch wei-
ter nach Norden und nach Osten vor, wo dicht
an der A 395 heute auch ein Industriegebiet
liegt.
Der alte Dorfkern vermittelt auch heute noch ein
relativ geschlossenes Bild, wobei die Ortsmitte
nicht ausschließlich durch ihre bäuerliche Ver-
gangenheit geprägt ist; denn kleinere Arbeiter-
häuser in Ziegelbauweise (teils verputzt oder
verkleidet) bilden den größeren Anteil der be-
bauten Fläche. Die noch existierenden Gehöfte
sind meist mitteldeutsche Dreiseit- und Haken-
höfe in Fachwerkkonstruktion.
Das älteste noch bestehende Bauwerk findet
sich zwischen Altem Weg und Leipziger Straße.
Es handelt sich hierbei um das Wohnhaus des
bereits erwähnten Schriftsassenhofes (Alter
Weg 17). Das 1651 errichtete Gebäude ist ein
zweigeschossiges Fachwerkhaus mit vorkra-
gendem Oberstock, der von Knaggen gestützt
wird. Es ruht auf einem hohen Hausteinkeller-
sockel und liegt unter einem Satteldach. Ge-
meinsam mit dem im Westen anschließenden
Stall, dem östlich angrenzenden Wohngebäude
von 1840 - beide in Fachwerkbauweise - und
dem Herrenhaus von 1752-1760 als Abschluß
im Osten, bildet es eine im Norden des Grund-
stücks liegende Häuserreihe. Das Herrenhaus
fällt insbesondere durch den nach Osten wei-
senden Mittelrisalit mit Dreieckgiebel auf, der
durch eine barocke Tür mit geschwungenem
Sturz zum Garten hin geöffnet ist. Der Architekt
dieses herrschaftlichen Hauses war Martin Pel-
tier. Zum Komplex des Schriftsassenhofes
gehören des weiteren das zum Alten Weg trauf-
ständig ausgerichtete, von Nord nach Süd ver-
laufende Torhaus, welches ebenfalls in der
zweiten Hälfte des 18.Jh. entstanden ist, sowie
eine im Süden liegende Stallscheune. Bei bei-
den handelt es sich um langgestreckte Fach-
werkbauten mit Satteldach.
Die Hofanlage ist vor allem im Norden mit alten
Bäumen bestanden. Zur Seite der Leipziger
Straße, an der Ostgrenze des Grundstückes,
steht ein innen von Giuseppe Buzzi stuckierter
Rokokopavillon (Leipziger Straße 234) aus
dem Jahre 1760, der das repräsentative Er-
scheinungsbild des Anwesens unterstreicht. Er-
richtet wurde der kleine, zum Hofgelände hin
zweigeschossige und zur Leipziger Straße auf
der Einfriedungsmauer aufsitzende Bau eben-
falls von M. Peltier. Das Fachwerk des Oberge-
schosses ist seit der Sanierung 1978 auf drei
Seiten mit einer dünnen Putzschicht geschützt,
während die auf massivem Untergeschoß ru-
hende Westseite heute verbreitert ist.
Das ganze Hofgelände ist zur Leipziger Straße
mit einer Hausteinmauer, in die ein Tor mit
Sandsteinpfeilern aus dem Jahre 1846 einge-
lassen ist, eingefriedet.
Nur 40 Jahre später als das Wohnhaus des
Schriftsassenhofes entstand 1691 das große
Stockheim, Luftbild von Süden (Stadtvermessungsamt Braunschweig)
Stockheim, LeipzigerStr. 234, Pavillon, 1760, Arch. M. Peltier
Stockheim, Alter Weg 17, Herrenhaus, 1752-60
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