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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0092
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Wangersen, Alte Schulstraße 5, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude, 1817

tes vor dem Verlust bewahrt werden und dient
seit 1992 als Heimathaus. Beide Giebel sind
steil ausgebildet und in der Spitze mit Holz ver-
kleidet. Die verzierten Windbretter, welche in
der 2. Hälfte des 19.Jh. gebräuchlich wurden,
deuten auf eine mögliche Veränderung der mit
einem gleichmäßigen Fachwerk überzogenen
Außenhaut (Alte Schulstraße 5).
Von den wenigen älteren, meist traufständigen
Bauten entlang der eingegrünten Durchgangs-
straße ist der 1914 gebaute Gasthof Dorfstraße
11 hervorzuheben. Die Außenwände des einge-
schossigen Gebäudes sind bis zur Kämpfer-
höhe mit Backsteinen verblendet, die darüber
liegenden Putzflächen werden durch gemauerte
Fensterbögen und Ortganggesimse gegliedert.
Das pfannengedeckte Krüppelwalmdach wird
in der Straßenansicht durch ein außermittiges,
zweigeschossiges Zwerchhaus akzentuiert.

APENSEN

Apensen, Stader Straße 2, ev. Kirche, 1909, Arch. E. Wendebourg


In der flachgewellten, etwa 45 Meter hohen
Geestlandschaft des südlichen Kreisgebietes
erstreckt sich rund fünf Kilometer westlich von
Buxtehude die Gemeinde Apensen, für die eine
vorgeschichtliche Besiedlung durch Funde der
jüngeren Steinzeit nachgewiesen ist.
Ihre Gemarkung, die an die beiden Nachbar-
kreise Rotenburg und Harburg grenzt, wird von
zwei Eisenbahnlinien durchquert, wobei auf der
südlichen ausschließlich Güterzüge, auf der
nördlichen seit kurzem auch wieder Personen-
züge verkehren, so daß Apensen nach
langjähriger Unterbrechung über die Strecke
Hamburg-Bremervörde erneut an das Schie-
nennetz angebunden ist. Ferner liegt hier der
Schnittpunkt zweier historisch bedeutender
Fernwege, die heute zu Landesstraßen ausge-
baut sind und von Buxtehude über Zeven nach
Bremen bzw. von Horneburg über Sittensen
nach Verden führten.
In der Nähe dieser Kreuzung hat sich der seit
1231 verbürgte Kirchort Apensen als Mittel-
punkt des gleichnamigen Kirchspiels entwickelt,
zu dem 1753 16 Dörfer und 196 Feuerstellen
gehörten. Dieses bildete zusammen mit dem
Kirchspiel Bliedersdorf das „Adelige Gericht auf
dem Delm“ mit Sitz in Apensen. Dieser erstmals
1432 erwähnte Gerichtsbezirk im Besitz mehre-
rer Adelsfamilien, die in Horneburg, Nottensdorf
und Wiegersen ansässig waren, wurde 1852 in
das Amtsgericht Buxtehude integriert.
Ev. Kirche
Im Zentrum des Ortes nimmt die Kirche einen
erhöhten, von der Straße durch eine Feldstein-
mauer abgegrenzten Platz auf dem Kirchhof ein
(Stader Straße 2). Es ist bereits das dritte Bau-
werk an dieser Stelle. Ein erstes, 1339 urkund-
lich erwähntes Gotteshaus war 1740 niederge-
brannt und der Nachfolgebau mußte bereits
1909 wegen Baufälligkeit abgerissen werden.
Die nun entstandene, weithin sichtbare Back-
steinkirche auf einem Feldsteinsockel ist nach
Plänen des hannoverschen Architekten Eduard
Wendebourg (1857-1940) ausgeführt worden.

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