Ev. Kirche St.Martin
Herausragendes Bauwerk im Ort ist die dem
heiligen Martin von Tours geweihte Kirche (As-
seler Straße 46), die im Langhaus Reste eines
Feldsteinbaus aus der Mitte des 12.Jh. enthält.
Gleichzeitig mit einer Erhöhung in Backstein-
mauerwerk erfolgte Mitte des Iß.Jh. auch der
Einbau hochsitzender, rundbogiger Fenster mit
tiefen trichterförmigen Laibungen. Eine östliche
Langhauserweiterung um drei Fensterachsen -
im Inneren deutlich anhand eines Mauervor-
sprungs nachvollziehbar - sowie der polygonale
Ostabschluß sind in die Zeit um 1500 einzuord-
nen. Anstelle des ursprünglich vorhandenen
Rundturms entstand 1845 nach einem Entwurf
des Landbaumeisters Giesewell der quadrati-
sche Westturm mit schiefergedecktem Helm.
Assel
In dem langgestreckten, mit einer Balkendecke
des 19.Jh. abschließenden verputzten Innen-
raum haben sich mehrere qualitätvolle Ausstat-
tungsstücke erhalten. Aus der Mitte des 13.Jh.
stammt das zylindrisch geformte Taufbecken
aus Kalkstein, in dessen Wandung acht von
Säulen flankierte Rundbogennischen mit jeweils
einer vollplastischen Figurendarstellung gear-
beitet sind. Etwa um 1510-25 ist der spätgoti-
sche Hochaltar entstanden, der in seinem Mit-
telschrein und den beiden Seitenflügeln insge-
samt zwölf Reliefs sowie mittig eine große
Kreuzigungsszene zeigt. In der Predella sind
Christus und die zwölf Apostel, im Aufsatz die
Muttergottes, der Hl. Georg und ein Hl. Bischof
dargestellt.
Bemerkenswert sind weiterhin die Kanzel von
1626 mit reicher Ornamentik sowie das Kasten-
gestühl mit teilweise ornamentierten Wangen-
aufsätzen, die bis in das 16,Jh. zurückreichen.
Durch ihre städtebaulich bedeutsame Lage und
qualitätvolle Ausgestaltung zeichnen sich die
beiden südlich der Kirche gelegenen Backstein-
bauten Asseler Straße 42 als denkmalwerte
Einheit aus. Das traufständige zweigeschossige
ehemalige Wohn- und Geschäftshaus sowie
der benachbarte giebelständige Speicher, in
dem heute die Asseler Heimatstube unterge-
bracht ist, sind eine Stiftung der letzten Besitze-
rin an die Gemeinde (Jagemanns-Stiftung) (erb.
letztes Drittel 19.Jh.).
Der ebenfalls traufständig angeordnete Putzbau
Asseler Straße 30 wird durch die Verwendung
überdurchschnittlich aufwendig gestalteter Bau-
ornamentik in Zementguß besonderen reprä-
sentativen Ansprüchen gerecht, was durch die
Hervorhebung des mittigen Eingangs mittels ei-
ner gußeisernen Veranda weiter unterstrichen
wird (erb. um 1900).
Zu den wenigen erwähnenswerten Beispielen
bäuerlicher Architektur des 19. und frühen
20.Jh. im Asseler Ortskern gehört das stattliche
Fachhallenhaus Schmiedestraße 2, dessen
Torbalken die Jahreszahl 1811 angibt, dessen
Wohnteil jedoch Ende des 19.Jh. mit zeittypi-
schen Gliederungselementen massiv erneuert
worden ist. Weitere Beispiele sind die reetge-
deckte Großkate Johann-Grodtmann-Straße
29 von 1867 an einer alten vom Elbdeich land-
einwärts in das benachbarte Ritsch und weiter
zum Gut Hohenblöcken führenden Siedlungs-
Assel, Asseler Straße 46, Kirche, Grundriß (1935)
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Assel, Asseler Straße 46, Kirche, Innenraum nach Osten
Assel, Asseler Straße 46, Kirche, Altar, etwa 1510-25
119
Herausragendes Bauwerk im Ort ist die dem
heiligen Martin von Tours geweihte Kirche (As-
seler Straße 46), die im Langhaus Reste eines
Feldsteinbaus aus der Mitte des 12.Jh. enthält.
Gleichzeitig mit einer Erhöhung in Backstein-
mauerwerk erfolgte Mitte des Iß.Jh. auch der
Einbau hochsitzender, rundbogiger Fenster mit
tiefen trichterförmigen Laibungen. Eine östliche
Langhauserweiterung um drei Fensterachsen -
im Inneren deutlich anhand eines Mauervor-
sprungs nachvollziehbar - sowie der polygonale
Ostabschluß sind in die Zeit um 1500 einzuord-
nen. Anstelle des ursprünglich vorhandenen
Rundturms entstand 1845 nach einem Entwurf
des Landbaumeisters Giesewell der quadrati-
sche Westturm mit schiefergedecktem Helm.
Assel
In dem langgestreckten, mit einer Balkendecke
des 19.Jh. abschließenden verputzten Innen-
raum haben sich mehrere qualitätvolle Ausstat-
tungsstücke erhalten. Aus der Mitte des 13.Jh.
stammt das zylindrisch geformte Taufbecken
aus Kalkstein, in dessen Wandung acht von
Säulen flankierte Rundbogennischen mit jeweils
einer vollplastischen Figurendarstellung gear-
beitet sind. Etwa um 1510-25 ist der spätgoti-
sche Hochaltar entstanden, der in seinem Mit-
telschrein und den beiden Seitenflügeln insge-
samt zwölf Reliefs sowie mittig eine große
Kreuzigungsszene zeigt. In der Predella sind
Christus und die zwölf Apostel, im Aufsatz die
Muttergottes, der Hl. Georg und ein Hl. Bischof
dargestellt.
Bemerkenswert sind weiterhin die Kanzel von
1626 mit reicher Ornamentik sowie das Kasten-
gestühl mit teilweise ornamentierten Wangen-
aufsätzen, die bis in das 16,Jh. zurückreichen.
Durch ihre städtebaulich bedeutsame Lage und
qualitätvolle Ausgestaltung zeichnen sich die
beiden südlich der Kirche gelegenen Backstein-
bauten Asseler Straße 42 als denkmalwerte
Einheit aus. Das traufständige zweigeschossige
ehemalige Wohn- und Geschäftshaus sowie
der benachbarte giebelständige Speicher, in
dem heute die Asseler Heimatstube unterge-
bracht ist, sind eine Stiftung der letzten Besitze-
rin an die Gemeinde (Jagemanns-Stiftung) (erb.
letztes Drittel 19.Jh.).
Der ebenfalls traufständig angeordnete Putzbau
Asseler Straße 30 wird durch die Verwendung
überdurchschnittlich aufwendig gestalteter Bau-
ornamentik in Zementguß besonderen reprä-
sentativen Ansprüchen gerecht, was durch die
Hervorhebung des mittigen Eingangs mittels ei-
ner gußeisernen Veranda weiter unterstrichen
wird (erb. um 1900).
Zu den wenigen erwähnenswerten Beispielen
bäuerlicher Architektur des 19. und frühen
20.Jh. im Asseler Ortskern gehört das stattliche
Fachhallenhaus Schmiedestraße 2, dessen
Torbalken die Jahreszahl 1811 angibt, dessen
Wohnteil jedoch Ende des 19.Jh. mit zeittypi-
schen Gliederungselementen massiv erneuert
worden ist. Weitere Beispiele sind die reetge-
deckte Großkate Johann-Grodtmann-Straße
29 von 1867 an einer alten vom Elbdeich land-
einwärts in das benachbarte Ritsch und weiter
zum Gut Hohenblöcken führenden Siedlungs-
Assel, Asseler Straße 46, Kirche, Grundriß (1935)
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Assel, Asseler Straße 46, Kirche, Innenraum nach Osten
Assel, Asseler Straße 46, Kirche, Altar, etwa 1510-25
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