Assel, Wether Straße 5, Wohngiebel, wohl 17.Jh.
Assel, Asseler Straße 42, Wohnhaus mit ehemaligem Speicher, letztes Drittel 19.Jh.
Assel, Asseler Straße 30, Wohnhaus, um 1900
reihe und das Hallenhaus Wether Straße 5. Es
zeigt in seinem rückwärtigen Wohngiebel eine
alte, womöglich in das 17,Jh. zurückreichende
Konstruktionsweise, die durch stark profilierte
Knaggen, K-Verstrebungen und eine Bretter-
schürze gekennzeichnet ist. Hingegen ist der
straßenseitige Backsteingiebel mit dekorativ ge-
setzten Mauerankern und flachbogigen Öffnun-
gen im Zuge einer umfassenden Erneuerung
1880 entstanden.
Der alten Elbdeichlinie vorgelagert ist die einsti-
ge Elbinsel Asselersand, deren Kernstück bei
der Neueindeichung nach der Sturmflut 1976
zugunsten des Naturschutzes ausgespart blieb.
Für die dort befindlichen Staatsdomänen wur-
den Neubauten binnendeichs geschaffen. Le-
diglich ein Gehöft, das auf einer gut fünf Meter
hohen Wurf umgeben von mächtigen Bäumen
alle großen Sturmfluten verhältnismäßig gut
überstanden hat, blieb erhalten und befindet
sich heute im Eigentum des Landes. Die Hof-
front fügt sich aus drei Fachwerkgiebeln unter-
schiedlichen Alters zu einer typischen Anlage
zusammen, wobei sowohl das Haupthaus (dat.
1780) als auch die Viehscheune (erb. 19.Jh)
massiv erneuerte Außenwände zeigen. Ein klei-
nes Stallgebäude (Ende 19.Jh.) und ein gemau-
ertes Werkstattgebäude aus der Zeit um 1900
komplettieren die Gruppe.
DROCHTERSEN - BARNKRUG
In Barnkrug, der südlichsten Ortschaft an der
Kehdinger Durchgangsstraße, tritt die alte
Deichlinie mit ihrer begleitenden Bebauung bis
auf 500 Meter an den Wasserlauf der Elbe her-
an; allerdings ist auch hier der 1912 angelegte
Hafen mangels einer Spülschleuse stark ver-
schlickt.
Die auseinandergezogene Siedlungsform Barn-
krugs mit den drei Straßenzügen Am Elbdeich,
Barnkruger Hafenstraße und Barnkruger Straße
als Teilstück der L 111 war bereits im 18.Jh. voll
ausgebildet und hat durch neuere Bauten ledig-
lich eine Verdichtung erfahren. Von dem älteren,
meist aus dem 19. und beginnenden 20.Jh.
stammenden Gebäudebestand sind nur wenige
nahezu unverändert überkommene Beispiele
nennenswert.
Die zum Wohnhaus ausgebaute Fachwerkkate
Am Elbdeich 5 mit verbreitertem Giebeldreieck
und Reetdach stellt ein typisches Beispiel der
bäuerlichen Kultur des 19.Jh. dar (erb. 1855).
Da diese etwa seit 1700 zunehmend vom erst-
mals 1306 erwähnten Obstanbau getragen
wurde, besitzt die Obstscheune Nr. 8 als eines
der letzten Exemplare ihrer Art beispielhaften
Charakter. Sie besteht aus einem niedrigen, ge-
mauerten Unterbau auf dem ein steiles Reet-
dach ruht. Die Giebeldreiecke sind in Fachwerk
ausgeführt und schließen mit einer verbreiterten
Spitze bzw. einem Halbwalm ab (erb. wohl Mit-
te des 19.Jh.).
Auch der um 1850 errichtete Zweiständerbau
Barnkruger Hafenstraße 4 mit einem wohl En-
de des 19.Jh. in Backstein erneuerten Wirt-
schaftsgiebel hat sich seine ursprüngliche Lage
inmitten einer Obstbaumwiese bewahren kön-
nen. Bemerkenswert ist zudem die zweiflügeli-
120
Assel, Asseler Straße 42, Wohnhaus mit ehemaligem Speicher, letztes Drittel 19.Jh.
Assel, Asseler Straße 30, Wohnhaus, um 1900
reihe und das Hallenhaus Wether Straße 5. Es
zeigt in seinem rückwärtigen Wohngiebel eine
alte, womöglich in das 17,Jh. zurückreichende
Konstruktionsweise, die durch stark profilierte
Knaggen, K-Verstrebungen und eine Bretter-
schürze gekennzeichnet ist. Hingegen ist der
straßenseitige Backsteingiebel mit dekorativ ge-
setzten Mauerankern und flachbogigen Öffnun-
gen im Zuge einer umfassenden Erneuerung
1880 entstanden.
Der alten Elbdeichlinie vorgelagert ist die einsti-
ge Elbinsel Asselersand, deren Kernstück bei
der Neueindeichung nach der Sturmflut 1976
zugunsten des Naturschutzes ausgespart blieb.
Für die dort befindlichen Staatsdomänen wur-
den Neubauten binnendeichs geschaffen. Le-
diglich ein Gehöft, das auf einer gut fünf Meter
hohen Wurf umgeben von mächtigen Bäumen
alle großen Sturmfluten verhältnismäßig gut
überstanden hat, blieb erhalten und befindet
sich heute im Eigentum des Landes. Die Hof-
front fügt sich aus drei Fachwerkgiebeln unter-
schiedlichen Alters zu einer typischen Anlage
zusammen, wobei sowohl das Haupthaus (dat.
1780) als auch die Viehscheune (erb. 19.Jh)
massiv erneuerte Außenwände zeigen. Ein klei-
nes Stallgebäude (Ende 19.Jh.) und ein gemau-
ertes Werkstattgebäude aus der Zeit um 1900
komplettieren die Gruppe.
DROCHTERSEN - BARNKRUG
In Barnkrug, der südlichsten Ortschaft an der
Kehdinger Durchgangsstraße, tritt die alte
Deichlinie mit ihrer begleitenden Bebauung bis
auf 500 Meter an den Wasserlauf der Elbe her-
an; allerdings ist auch hier der 1912 angelegte
Hafen mangels einer Spülschleuse stark ver-
schlickt.
Die auseinandergezogene Siedlungsform Barn-
krugs mit den drei Straßenzügen Am Elbdeich,
Barnkruger Hafenstraße und Barnkruger Straße
als Teilstück der L 111 war bereits im 18.Jh. voll
ausgebildet und hat durch neuere Bauten ledig-
lich eine Verdichtung erfahren. Von dem älteren,
meist aus dem 19. und beginnenden 20.Jh.
stammenden Gebäudebestand sind nur wenige
nahezu unverändert überkommene Beispiele
nennenswert.
Die zum Wohnhaus ausgebaute Fachwerkkate
Am Elbdeich 5 mit verbreitertem Giebeldreieck
und Reetdach stellt ein typisches Beispiel der
bäuerlichen Kultur des 19.Jh. dar (erb. 1855).
Da diese etwa seit 1700 zunehmend vom erst-
mals 1306 erwähnten Obstanbau getragen
wurde, besitzt die Obstscheune Nr. 8 als eines
der letzten Exemplare ihrer Art beispielhaften
Charakter. Sie besteht aus einem niedrigen, ge-
mauerten Unterbau auf dem ein steiles Reet-
dach ruht. Die Giebeldreiecke sind in Fachwerk
ausgeführt und schließen mit einer verbreiterten
Spitze bzw. einem Halbwalm ab (erb. wohl Mit-
te des 19.Jh.).
Auch der um 1850 errichtete Zweiständerbau
Barnkruger Hafenstraße 4 mit einem wohl En-
de des 19.Jh. in Backstein erneuerten Wirt-
schaftsgiebel hat sich seine ursprüngliche Lage
inmitten einer Obstbaumwiese bewahren kön-
nen. Bemerkenswert ist zudem die zweiflügeli-
120