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Albrecht, Heike [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0198
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Schmuckformen des 17. und 18.Jh. erhalten.
Drei kräftige Vorkragungen werden von Knag-
gen und überstehenden Balkenköpfen gestützt,
welche an den Stirnseiten jeweils mit einer flach
geschnitzten Rosette verziert sind.
Das Haus hat nach einer umfangreichen In-
standsetzung, bei der große Teile der abgängi-
gen Substanz ersetzt werden mußten, 1990 als
Museum „Altes Land“ unter weitgehender Bei-
behaltung der historischen Raumstruktur eine
neue Nutzung erhalten.
Einen ähnlich gestalteten Giebel besitzt auch
das heute deutlich unterhalb des Straßenni-
veaus gelegene Hallenhaus Nr. 48. Der rück-
wärtige Wirtschaftsgiebel ist unter dem tiefge-
zogenen Walmdach mit einer Vorschauer aus-
gestattet.
Diese insgesamt selten gewordene Bauweise
tritt noch ein zweites Mal auf, nämlich an dem

Wohnwirtschaftsgebäude Westerjork 72. Es
dürfte damit genauso wie das Hallenhaus
Nr. 65 - als besondere Merkmale sind hier drei
Reihen von Fußwinkelhölzern jeweils oberhalb
der kräftigen Vorkragungen zu nennen - in das
18.Jh., wenn nicht sogar ins 17.Jh. zu datieren
sein.
Deutlich älter als der 1838 errichtete Straßen-
giebel und der zweimal, zuletzt 1910 verlänger-
te Wirtschaftsteil vermuten lassen, dürfte das
Innengefüge von Nr. 73 sein. Dendrochronolo-
gische Untersuchungen einzelner Hölzer haben
diese in den Zeitraum um 1625 datiert.
Ein erwähnenswertes Beispiel für die Back-
steinarchitektur zu Beginn des 20.Jh. stellt der
vorgeblendete Straßengiebel des Fachwerk-
hauses Westerjork 98 (erb. wohl Mitte 19.Jh.)
dar, allerdings ist sein Erscheinungsbild durch
den Einbau neuer Fenster getrübt. Bemerkens-
wert ist vor allem der mit Ziersteinen gemauerte

Säuleneingang und das dahinter liegende deko-
rative Türelement aus der Zeit um 1910.
Mit der Gründung des Amtes Jork 1852 ent-
stand als Wohnhaus für den Amtmann ein
zweigeschossiger Backsteinbau mit einem drei-
geschossigen Mittelrisalit und abschließendem
Walmdach. Für seine Gestaltung wurde der sei-
nerzeit für die hannoverschen Staatsbauten be-
vorzugte Rundbogenstil gewählt (Nr. 19).
Zuletzt sei eine besonders reich verzierte einflü-
gelige Brauttür aus dem Jahr 1797 vorgestellt,
die als Einzeldenkmal im Verzeichnis der Kultur-
denkmale geführt wird. Allerdings ist sie vor
kurzem in eine wenig adäquate Umgebung um-
gesetzt worden (Westerjork 29).
Das am westlichen Rand der Gemeinde Jork
gelegene Gehrden mit ursprünglich drei Haus-
stellen ist bis heute nur unwesentlich gewach-
sen.


Jork, Westerjork 45, 47, 49, Wohnwirtschaftsgebäude


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