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Albrecht, Heike [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0216
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Hove, Königreich, Königl. Preuß. Landesaufnahme, 1878 (Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen)


III
Ith
HIB
1

Königreich, Leeswig 25, Wohnwirtschaftsgebäude, 1. Hälfte 19.Jh.

Sowohl Königreich als auch das nördliche
Leeswig, in dem sich die alte Deichhufenanlage
am ehesten erhalten hat, sind bis heute agra-
risch strukturiert, wobei der Obstbau im Vorder-
grund steht. Ein erstes Wohngebiet mit einseiti-
ger Straßenbebauung war nach dem Ersten
Weltkrieg entlang der bis dahin siedlungsfreien
Strecke Richtung Jork entstanden. In jüngster
Zeit ist auch der Streifen zwischen der Durch-
gangsstraße und dem Estedeich mit weiteren
Neubauten besetzt worden.
Der denkmaiwerte Gebäudebestand König-
reichs setzt sich überwiegend aus Wohnwirt-
schaftsgebäuden des 19.Jh., wenigen des
18. Jh. sowie drei gegen Ende des 19,Jh. ent-
standenen Wohnhäusern zusammen.
Für den Ausbau der Estebrügger Straße in den
dreißiger Jahren des 20.Jh. mußte der Wohnteil
des Hallenhauses Nr. 30 um etwa vier Meter
verkürzt werden. Aus dieser Umbauphase
stammt der gemauerte Straßengiebel, während
die Fachwerkkonstruktion in die 1. Hälfte des
19. Jh. zu datieren ist. Das benachbarte Göpel-
haus ist über sechseckigem Grundriß aufge-
führt und schließt mit einem flachgeneigten
Zeltdach ab (erb. um 1900).
In der nördlichen Königreicher Straße grenzen
die repräsentativ gestalteten Wohngiebel noch
heute direkt an den Deich. Die beiden ältesten
Hallenhäuser zeigen eine Konstruktionsweise,
die durch kräftige Vorkragungen auf profilierten
Knaggen sowie viertelrunde Füllhölzer gekenn-
zeichnet ist und für die Erbauungszeit 1735
(Nr. 70) bzw. 1778 (Nr. 14b) charakteristisch
ist. Darüber hinaus ist der Giebel von Nr. 14b
mit vier Vorkragungen und geschoßweise enger
gestellten Ständern besonders eindrucksvoll
gestaltet. Hervorzuheben sind an beiden Ge-
bäuden auch die erhaltenen klassizistischen
Brauttüren, die bei Nr. 70 auf einen Umbau im
Jahr 1835 zurückgeht und bei Nr. 14b die Jah-
reszahl 1840 angibt.
Weiterhin sind die beiden um 1820 errichteten
Zweiständerbauten Nr. 80 und 88 als Baudenk-


Königreich, Königreicher Straße 14b, Wohnwirtschaftsgebäude, 1778

Königreich, Königreicher Straße 14b, Eingang, 1840

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