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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0263

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Spezielle Untersuchungen über die Wirkung des Lichtes auf Farbstoffe usw. 239

Chica) vorziehen, nicht nur weil der letztere lebhafter rot ist, sondern
auch nicht so schnell an der Sonne verbleicht1).

Schübler und Frank schrieben 1825 über Pflanzen-
pigmente 2).

Decourdemanche, Apotheker in Caen, empfahl 1826 ge-
trocknete Kräuter und Blumen bei Ausschluß von Feuchtigkeit und
fest gepackt aufzubewahren und Licht abzuhalten. Auch vegetabi-
lische Pulver sollen in damit vollgefüllten und schwarz gemachten
Gläsern und außerdem an einem finsteren Orte aufbewahrt werden,
denn ohne diese Vorsicht würde das Licht noch eine Veränderung
bewirken3 4). — In Büchners „Repertorium für die Pharmacie“
(1826. Bd. 24, S. 287) ist diesem Artikel eine Nachschrift ange-
fügt und bemerkt, daß der Einfluß des Lichtes auf völlig trockene
Substanzen nicht so energisch ist, als man im allgemeinen annimmt.
Die Hauptursachen der von selbst erfolgenden Verderbnis organischer
Substanzen seien unstreitig Feuchtigkeit und Wärme (Hinweisung
auf Herbarien). In verschlossenen Gefäßen und einer völlig trocke-
nen Luft (mit gebranntem Kalk getrocknet) halten sich Blumen selbst
unter dem Einflüsse des Lichtes sehr lange.

Prof. Georges Serullas fand, daß sich Chlor und
Cyan wasserst off im Sonnenlichte verbinden ß.

Dr. C. Sprengel in Göttingen suchte im Jahre 1828 den
etwaigen Einfluß des Lichtes auf den Grund und Boden, speziell auf
die Ackerkrume ins Auge zu fassen5). Er erwähnte, daß auch durch
das Sonnenlicht, speziell die violetten und blauen Strahlen desselben,
die Desoxydation einiger Bestandteile, namentlich bei Gegenwart
von kohlenstoffhaltigen Verbindungen, befördert werde, „so daß
z. B. aus dem Eisenoxyde Eisenoxydul entsteht, wenn es, dem Lichte
ausgesetzt, mit Humus u. dergl. in Berührung kommt“. Allerdings
spiele das Sonnenlicht eine bei weitem wichtigere Rolle beim Pflan-
zenwachstume, worauf Sprengel näher eingeht und u. a. erwähnt,
daß in der Regel die dem Sonnenlicht ausgesetzt gewesenen Pflan-

1) Schübler, Ann. de chimie et de physique. XXVIII, 440. Kästners
Archiv für die gesamte Naturlehre. 1825. VI, 33.

2) S. Landgrebe, Über das Licht. S. 276.

3) Journal de Pharmacie. Mai 1826. 276. Büchners Repertorium f. d.
Pharmacie. 1826. XXIV, 284.

4) Serullas, Zuerst in Annal. d. Chim. et Physik. 1827. Bd. 35, S. 291,
dann ausführlicher ibid. 1828. Bd. 38, S. 371.

5) Spr engel in Erdmanns Journal f. technische und ökonomische
Chemie. 1828, III, 413.
 
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