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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0322

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FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL.

DAGUERRE UND ISIDORE NIEPCE VERSUCHEN
1837 VERGERLICH DIE „DAGUERREOTYPIE“ IM
SUBSKRIPTIONSWEGE ZU VERKAUFEN. SIE BIE-
TEN IHRE ERFINDUNG DER FRANZÖSISCHEN
REGIERUNG AN UND ARAGO BERICHTET HIER-
ÜBER AM 7. JANUAR 1839 IN DER PARISER AKA-
DEMIE. AM 14. JUNI 1839 KOMMT EIN VERTRAG
MIT DER FRANZÖSISCHEN REGIERUNG ZUSTANDE.

Daguerre und Isidore Niepce wendeten sich noch im
Jahre 1837 wiederholt an Kapitalisten und Kunstliebhaber, nm ihre
Erfindung zu verwerten; diese Bemühungen waren ebenso vergeblich
als eine am 15. Mai 1838 veranstaltete Subskription.

Nachdem der Versuch der Verwertung der Daguerreotypie auf
dem Wege der Subskription erfolglos war, dachten Daguerre
und Isidore Niepce daran, ihre Methode der französischen Re-
gierung anzubieten. Daguerre wendete sich an Dominique
Franc ois Jean Arago, welchen er gegen das Versprechen der
Geheimhaltung genau in die Geheimnisse der neuen Methode ein-
weihte. Es ist ein großes Glück, daß Arago so großes Verständnis
für die Erfindung hatte, welche er begeistert aufnahm. Bereits am
7. Januar 1839 teilte Arago die Erfindung der Daguerreotypie der
französischen Akademie der Wissenschaften mit. Das Geheimnis
war aber nicht gut gehütet worden und bereits am 6. Januar 1839
hatte die „Gazette de France“ eine Notiz darüber publiziert, allerdings
ohne irgendwelche Details.

Durch Vermittlung von Arago und anderen einflußreichen Per-
sonen kamen Daguerre und Isidore Niepce mit dem franzö-
sischen Minister des Innern, Tannegui Duchätel, zusammen; es
kam ein vorläufiger Vertrag am 14. Juni 1839 zustande, worin Da-
guerre und Niepce ihre photographischen Prozesse dem franzö-
 
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