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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0325
SECHSUNDZWANZIGSTES KAPITEL.
GESETZ ZUM ANKAUF DER ERFINDUNG DER
DAGUERREOTYPIE DURCH DEN FRANZÖSISCHEN
STAAT, WELCHER DER GANZEN WELT DAMIT EIN
GESCHENK MACHT.
Es wurde eine Kommission zur Prüfung des vorhin erwähnten
Gesetzentwurfes eingesetzt, deren Bericht wir hier folgen lassen, und
zwar war der Referent in der französischen Deputiertenkammer Herr
Arago.
Bericht
der Kommission x) zur Prüfung des Gesetzentwurfs über die Bewilligung einer jähr-
lichen und lebenslänglichen Pension von 6000 Fr. an Herrn Daguerre, und einer
solchen von 4000 Fr. an Herrn Niepce, Sohn, für Abtretung der von ihnen ge-
machten Erfindung zur Fixierung der Camera obscura-Bilder.
Erstattet in der französischen Deputiertenkammer am 3. Juli 1839 von Arago,
Deputierten der Ost-Pyrenäen.
Meine Herren!
Das Interesse, welches durch die Erfindung erregt ward, die Herr Daguerre
neulich dem Publikum bekannt machte, war in dieser Versammlung so wie überall,
groß, lebhaft und einstimmig. Aller Wahrscheinlichkeit nach erwartet die Kammer
von ihrer Kommission wohl auch nur eine einfache Billigung des Gesetzvorschlages,
den der Herr Minister des Innern vorgelegt hat. Nach reiflicher Überlegung indessen
schien der Auftrag, den Sie uns erteilt haben, uns andere Pflichten aufzuerlegen.
Bei allem Beifall, den wir der glücklichen Idee geben müssen, den Erfindern
eine Nationalbelohnung zu bewilligen, da ihr Interesse durch die gewöhnlichen Patent-
gesetze nicht hinlänglich gesichert sein würde, glaubten wir doch gleich bei Betretung
dieses neuen Weges den Beweis liefern zu müssen, mit welcher Vorsicht und Sorg
falt die Kammer zu Werke geht.
Wenn man die Erfindung des Genies, über die wir heute beschließen sollen,
einer genauen und strengen Prüfung unterwirft, so wird man jene eiteln Mittel-
mäßigkeiten sicher entmutigen, die sonst auch danach streben möchten, in 1
1) Diese Kommission bestand aus den Herren Arago, Etienne, Karl,
Vatout, de Beaumont, Tournouer, Franz Delessert, Com-
barel de Leyval und V i t e t.
GESETZ ZUM ANKAUF DER ERFINDUNG DER
DAGUERREOTYPIE DURCH DEN FRANZÖSISCHEN
STAAT, WELCHER DER GANZEN WELT DAMIT EIN
GESCHENK MACHT.
Es wurde eine Kommission zur Prüfung des vorhin erwähnten
Gesetzentwurfes eingesetzt, deren Bericht wir hier folgen lassen, und
zwar war der Referent in der französischen Deputiertenkammer Herr
Arago.
Bericht
der Kommission x) zur Prüfung des Gesetzentwurfs über die Bewilligung einer jähr-
lichen und lebenslänglichen Pension von 6000 Fr. an Herrn Daguerre, und einer
solchen von 4000 Fr. an Herrn Niepce, Sohn, für Abtretung der von ihnen ge-
machten Erfindung zur Fixierung der Camera obscura-Bilder.
Erstattet in der französischen Deputiertenkammer am 3. Juli 1839 von Arago,
Deputierten der Ost-Pyrenäen.
Meine Herren!
Das Interesse, welches durch die Erfindung erregt ward, die Herr Daguerre
neulich dem Publikum bekannt machte, war in dieser Versammlung so wie überall,
groß, lebhaft und einstimmig. Aller Wahrscheinlichkeit nach erwartet die Kammer
von ihrer Kommission wohl auch nur eine einfache Billigung des Gesetzvorschlages,
den der Herr Minister des Innern vorgelegt hat. Nach reiflicher Überlegung indessen
schien der Auftrag, den Sie uns erteilt haben, uns andere Pflichten aufzuerlegen.
Bei allem Beifall, den wir der glücklichen Idee geben müssen, den Erfindern
eine Nationalbelohnung zu bewilligen, da ihr Interesse durch die gewöhnlichen Patent-
gesetze nicht hinlänglich gesichert sein würde, glaubten wir doch gleich bei Betretung
dieses neuen Weges den Beweis liefern zu müssen, mit welcher Vorsicht und Sorg
falt die Kammer zu Werke geht.
Wenn man die Erfindung des Genies, über die wir heute beschließen sollen,
einer genauen und strengen Prüfung unterwirft, so wird man jene eiteln Mittel-
mäßigkeiten sicher entmutigen, die sonst auch danach streben möchten, in 1
1) Diese Kommission bestand aus den Herren Arago, Etienne, Karl,
Vatout, de Beaumont, Tournouer, Franz Delessert, Com-
barel de Leyval und V i t e t.