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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0589

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SECHSUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL.

NEUERE PHOTOGRAPHISCHE OPTIK.

Das P e t z v a 1 sehe Porträtobjektiv entsprach vollkommen
seinem Zweck, aber sein Orthoskop hatte für Landschafts- und
Architektnraufnahmen keinen entsprechend großen Bildwinkel und
war bei Reproduktionen nicht ganz frei von Verzerrungen. Es wur-
den von verschiedenen Optikern und Photographen neue Linsenarten
versucht, über die in diesem Handbuch I, 4., 1911 (Die photographi-
schen Objektive) berichtet wird.

Eine neue Etappe in der Objektiv-
konstruktion begann im Jahre 1865
durch die Berechnung und Konstruk-
tion des Aplanaten, den der ge-
niale Optiker Dr. Adolf Steinheil
in München konstruiert hatte. München
blieb zufolge der Tätigkeit Stein-
heils viele Jahre der Mittelpunkt der
Neuerungen der Aufnahmelinsen.

Dr. Adolf Steinheil wurde
als Sohn des berühmten Physikers
Karl August Steinheil in Mün-
chen am 12. April 1832 geboren; er
studierte am Gymnasium in München
und Augsburg, besuchte 1849—1850
das Polytechnikum in München und
übersiedelte im Juli 1850 nach Wien,
wohin sein Vater zur Errichtung des
Telegraphen berufen worden war. Nach der Fortsetzung seiner
Studien am Wiener Polytechnikum und an der Universität (1850 und
1851) wurde er im August 1851 als Assistent im Telegraphenfache an-
gestellt. — Über K. Aug. Stein heil s. Fußnote 2, auf S. 566.

Im November 1852 kehrte Ad. Steinheil nach München
zurück und warf sich dann auf die Optik, da sein Vater von König

Abb. 165.

Dr. Adolf Steinheil
(* 1832, j 1893).
 
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