Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0485

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
NEUNUNDDREISSIGSTES KAPITEL.

BAYARDS DIREKTE POSITIVE PAPIERBILDER
IN DER KAMERA UND ANALOGE VERFAHREN.

Der Amateurphotograph und
ministerium (Paris) Hyppolite
Oise, in Frankreich, gest. 1887 in
T a 1 b o t ein originelles Verfahren
auf Jodsilberpapier im Mai 1839,
einen Monat bevor Daguerre
seine Erfindung publizierte. Es
lieferte positive Bilder in der
Kamera, ein prinzipieller Unter-
schied von der Kalotypie T a 1 -
bot’s.

Einige der von Bayard in Paris er-
zeugten derartigen Bilder — eines ist in
Abb. 120 reproduziert— wurden im „Mo-
niteur officiel“ vom 24. Juni 1839 be-
schrieben1). — Ein Porträt B a y a r d’s
und Beschreibung seines Verfahrens, samt
Probebildern, bringt Potonniee in
seiner „Histoire de la decou verte de la
Photogr.“. 1925. S. 207.

Beamte im französischen Finanz-
Bayard (geb. 1801 in Breteuil,
Nemours) erfand, unabhängig von

Abb. 120.

Direkte photographische Aufnahme in
der Kamera auf einem mit Jodkalium
getränkten Chlorsilberpapier (1839)
von Bayard.

H. Bayard befaßte sich schon längere Zeit mit photogra-
phischen Versuchen und trat mit seinem photographischen Verfahren,
das direkte positive Kopien in der Kamera ergab, hervor, nachdem
Arago seinen allgemeinen Bericht über Daguerre im Jänner
1839 erstattet hatte. Das Verfahren T a 1 b o t s war damals noch nicht
bekannt. Am 5. Februar 1839 zeigte Bayard sehr unvollkommene
Proben seiner Methode Desprets, Mitglied der Akademie. Am
13. Mai 1839 zeigte er sie Biot, am 20. Mai Arago. Zur IIerL

1) Vgl. Bull. Soc. frang. 1887. S. 167 u. 174. Ferner C o 1 s o n , „Memoires
originaux des creatures de la Phot.“. Paris 1898.
 
Annotationen