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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0456

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SIEBENUNDDREISSIGSTES KAPITEL.

ERFINDUNG DER PHOTOGRAPHIE MIT PAPIER-
NEGATIVEN UND PAPIERPOSITIVEN MIT PHYSI-
KALISCHER ENTWICKLUNG DURCH TALROT.

Die Daguerreotypie litt an einem fundamentalen Nachteil: Sie
gab in der Camera obscura immer nur ein einziges photographisches
Bild, welches zu einer Vervielfältigung durch einfache photogra-
phische Kopierprozesse kaum geeignet war. Erst durch die Erfindung
sogenannter photographischer Negative, welche man anfänglich
mittels lichtempfindlich gemachten Papieres erzeugte, und von
welchen man beliebig -viele Abzüge kopieren konnte, trat die Photo-
graphie in die Reihe der vervielfältigenden graphischen Künste und
Gewerbe.

Fox T a 1 b o t.

Es gebührt dem Engländer William Henry Fox Talbot,
einem reichen Privatgelehrten, das Verdienst, die Photographie mit
lichtempfindlichen Papieren, somit die Herstellung von Papiemega-
tiven, erfunden und in die Praxis eingeführt zu haben.

Fox Talbot war im Februar 1800 geboren, als Sohn des
William Davenport Talbot. Er oblag eifrig den Studien am
Trinity-College in Cambridge und widmete sich besonders mathema-
tischen und physikalischen Studien1). Talbot wohnte in seinem
Familiensitze Lacock Abbey bei Chippenham (Wiltshire) in England1 2),
war 1832 bis 1834 Parlamentsmitglied, seit 1831 auch Mitglied der
Royal Society in London. Er starb am 17. September 1877.

1) Vgl. Poggendorffs Biograph, literarisches Handwörterbuch 1863.
Bd. 2, S. 1066.

2) Daselbst wohnte 1905 T a 1 b o t s Sohn, C. H. T a 1 b o t, dessen Freund-
lichkeit der Verfasser drei sehr schöne T a 1 b o t sehe Kupfer-Heliogravüren ver-
dankt.
 
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