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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0184

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FÜNFZEHNTES KAPITEL.

VON VAUQUELIN (1798) BIS DAVY (1802).

Vauquelin entdeckt 1798 das Chrom, die Licht-
empfindlichkeit des Silberchromates und des Sil-
berzitrates.

Der berühmte französische Chemiker Louis Nicollas Vauquelin
(geb. 1763, gest. 1829) entdeckte im Jahre 1798 bei seinen Mineral-
analysen das Chrom.

V a u q u e 1 i n war einer der berühmtesten Chemiker seiner Zeit.
Erst Pharmazeut in Rouen und Paris wurde er Inspecteur des Mines,
Adjunkt der Chemie an der Ecole polytechnique, dann am College
de France und (nach Fourcroy’s Tod 1808) an der medizinischen
Fakultät zu Paris. Seine Arbeiten umfaßten das Gesamtgebiet der
Chemie und insbesondere befaßte er sich mit der Analyse von Mine-
ralien. Gelegentlich der Analyse des damals neu aufgefundenen un-
bekannten Minerals, des sibirischen Rotbleierzes (PbCrOt) entdeckte
er das Chrom und untersuchte seine Verbindungen, insbesondere auch
die chromsauren Salze. Das neue metallische Element nannte er
„Ch r o m“ (nach dem griechischen Wort C hr o m o s = Farbe). Vau-
q u e 1 i n machte die Beobachtung, daß die Chromsäure mit dem Silber
ein karminrotes Salz („un precipite du plus beau rouge de carmin“)
bildet, welches dem Lichte ausgesetzt purpurrot („Pourpre“)
wird 9. Hiermit entdeckte er die Lichtempfindlichkeit einer Chrom-
verbindung. Aber diese Chromverbindung war ein Silbersalz
nnd somit gehört diese Reaktion eigentlich zur Photochemie der
Silberverbindungen. Erst Suckow fand 1832 die Lichtempfindlich-
keit des Kaliumbichromates bei Gegenwart organischer Salze an und
lür sich (ohne Silbersalze). Er muß als erster Entdecker dieser Licht-
Teaktion anerkannt werden. Die erste photographische An-
wendung des Kopierens auf Kaliumbichromat-Papier machte
Ponton (1839) nach dem Bekanntwerden der Daguerreotypie.

D Vanquelin, ,,Du plombe rouge de Siberie, et experience sur le nouveau
metal qu’il contient.“
 
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