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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0183

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Von Scopoli (1783) bis Rumford (1798).

159

Wirkung des „Lichtstoffes“, sondern durch die damit verbundene Er-
wärmung hervorgerufen werden2). Es scheinen ihm die Arbeiten
seiner Vorgänger (insbesondere über Chlorsilber, Salpetersäure,
Chlorwasser) nicht bekannt gewesen zu sein, denn die experimentelle
Begründung seiner Ansicht ist trotz der Weitschweifigkeit eine sehr
mangelhafte. Rumford operierte mit Seidenbändem, welche mit
Gold- oder Silbersolution getränkt waren, ferner mit ätherischer Gold-
chloridlösung, sowie mit Gemengen von Goldchlorid mit Kohle, Ter-
pentinöl usw., aus welchen in der Sonne Metall reduziert wurde. Da
zufallsweise in diesen Fällen tatsächlich die Reduktion durch bloße
Erwärmung auch im Finstern erfolgt und R u m f o r d entgegenge-
setzte Beobachtungen nicht kannte, so läßt sich sein Irrtum erklären.

Juch wiederholte 1799 mit sehr geringen Abänderungen Rum-
fords Versuche und kam, wie zu erwarten war, zu denselben Schluß-
folgerungen: Das Licht wirkt nicht anders als Wärme3).

Diese Irrtümer hatten jedoch keinen nachteiligen Einfluß auf
die Entwicklung der Photochemie.

2) Rumford, „An inquiry concerning the Chemical properties that have
been attributet to light.“ Philosophical Transact. 1798. S. 1. Gilberts Annalen,
II, S. 271, 273. Cr eil s Chemische Annalen, 1799. I, S. 65, II, S. 120. Auch ab-
gedruckt in Landgrebe, „Über das Licht“, 1834. S. 8.

3) Juch, „Versuch über die Wiederherstellung des Goldes“. Scherer,
Journal der Chemie, 1799. III, S. 399. Auch Landgrebe, „Über das Licht“,
1834. S. 16.
 
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