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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0540

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SIEBENUNDVIERZIGSTES KAPITEL.

DAS BADE-KOLLODIUM-TROCKENVERFAHREN
UND DIE ERFINDUNG DER ALKALISCHEN ENT-
WICKLUNG.

Die Sehnsucht aller Photographen, insbesondere bei Exkur-
sionen, an Stelle des „nassen“ ein trockenes Verfahren einzuführen,
erscheint nach dem Gesagten leicht verständlich.

Die reine Eiweißplatte nach dem System der Niepgotypie
ließ sich zwar trocken verwenden, war aber äußerst wenig empfind-
lich. Man setzte demzufolge alle Hoffnung auf das Kollodium-
verfahren, das aber nur im nasse n Zustande seine hohe Emp-
findlichkeit aufwies.

Da die gesilberte Kollodium-Badeplatte sich mit anhängendem
Silberbade überhaupt nicht trocknen läßt (Zerfressen der Schichten
unter Bildung von Kristallisationserscheinungen), und nach dem
Waschen mit Wasser und Trocknen ihre Empfindlichkeit fast ganz
einbüßt, suchte man „Präservative“, welche die Empfindlichkeit
der trockenen Kollodiumschicht bewahren sollten.

Alle diese Versuche führten aber zu keinem nachhaltigen prak-
tischen Erfolge. Erst dem Franzosen Taupenot gelang es, den
ersten wesentlichen Fortschritt durch die von ihm erfundene Kom-
bination von Jodsilberkollodiumschichten mit Eiweißüberzug zu er-
reichen. Taupenot war Professor der Chemie und Physik am
Prytanee imperial militaire von La Fleche (Dep. Sarthe in Frank-
reich). Er starb im Oktober 1856 im Alter von 32 Jahren.

Anfangs suchte man die Jodsilberschicht der nassen Kollodium-
platte durch Überziehen mit Honig feucht und empfindlich zu er-
halten, was auch bis zu einem gewissen Grade gelang. Die erste Mit-
teilung hierüber machte Maxwell Byte am 17. Juni 1854 in den
„Notes and queries“.

Eine Biographie des lim die Entwicklung der Photographie verdienten Amateur-
photographen Maxwell Byte (gestorben am 4. März 1906 im Alter von 78 Jahren)
 
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