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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0094

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SIEBENTES KAPITEL.

ERFINDUNG DES PROJEKTIONSAPPARATES
IM 17. JAHRHUNDERT.

Als Erfinder des Projektionsapparates („Laterna ma-
gica“ oder ,,Zauberlaterne“ genannt) wird in der Regel, jedoch mit
Unrecht, der bereits auf S. 65 erwähnte Jesuit Athanasius Kir-
cher genannt1).

J. B. Porta soll nicht nur wirkliche Naturobjekte in seinem
Dunkelzimmer mit Sonnenlicht projiziert haben, sondern auch ver-
schiedene auf dünnes Papier entworfene Zeichnungen, welche mittels
durchfallendem Sonnenlicht erhellt waren. Zugleich machte er die
Zeichnungen beweglich und konnte dadurch dem Bilde jede beliebige
Bewegung geben: ein Kunststück, das in der damaligen unwissen-
den Zeit übernatürlich erscheinen mußte. Auf diese Art, sagt
Porta, habe er zum Erstaunen der Zuschauer Vorstellungen von
Jagden, Schlachten usw. hervorgebracht. Kircher erzählt, daß er

1) Rosenberger, Geschichte der Physik, II. Teil, S. 120. Zur Entstehungs-
geschichte und dem ersten Auftreten der Zauberlaterne liegen u. a. folgende Abhand-
lungen von F. Paul Liesegang vor:

Der Ursprung des Lichtbilderapparates. -— Die Umschau 1919. Nr. 7, S. 107.
Die ältesten Projektionsanordnungen (,,Centralztg. f. Optik u. Mech.“ 1918,
Nr. 35 u. 36, S. 345 u. 355.)

Der älteste Projektionsvortrag („Phot. Ind.“ 1919, Nr. 4).

Die Camera obscura bei Porta („Mitteilungen z. Geschichte der Medizin u. d.
Naturwissenschaften“, 1919, Nr. 80/81).

Schaustellungen mittels der Camera obscura in früheren Zeiten („Opt. Rundsch.“
1919, Nr. 31, 32, 33).

Die Camera obscura und der Ursprung der Laterna magica („Phot. Ind.“ 1919
Nr. 31, 32, 33 und 1920, S. 197).

Die Projektionsuhr. Eine Erfindung aus der Kindheitszeit der Laterna magica
(„Süddeutsche Uhrmacher-Ztg.“ 1920, Nr. 9).

Ferner: Vom Geisterspiegel zum Kino (Nr. 927 der Lichtbildervorträge bei Ed.
Liesegang, Düsseldorf).
 
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