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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0312

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288

Zweiundzwanzigstes Kapitel.

Wir heben hervor, daß also bereits im Jahre 1829 Niepce
metallische Silberplatten den Joddämpfen aussetzte,
allerdings nur zu dem Zwecke, um die blanken Stellen des Silbers,
auf welchem sich ein Asphalt-Lichtbild befindet, zu schwärzen, da-
mit die Schatten des Bildes besser wiedergegeben werden; die Lichter
entstanden an den Stellen, welche durch den im Lichte unlöslich ge-
wordenen Asphalt geschützt gewesen waren, von denen die Asphalt-
schicht nachher durch schärfere Lösungsmittel entfernt worden war.

Diese „Notice sur l’heliographie“ von N. Niepce ist die erste
genaue Beschreibung eines photographischen Prozesses. Dieser ist
so gut durchgearbeitet, daß man danach ganz gute heliographische
Ätzungen hersteilen kann. Allerdings ist die Herstellung von Bildern
in der Camera obscura nur nach tagelanger Belichtung möglich und
der Prozeß somit für photographische Naturaufnahmen in der Kamera
praktisch nicht geeignet. Es ist bemerkenswert, daß Niepce seine
wirklich neue Erfindung dem Daguerre bekannt machte, daß aber
Daguerre damals seinem Partner keine irgendwie belangreiche
photographische Gegenleistung zu bieten hatte.
 
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