Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0407

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Erfindung des Petzvalschen Porträtobjektives. 383

— Simon P 1 ö ß 1. Um das Jahr 1830 errang bereits bei der Versammlung deutscher
Naturforscher zu Heidelberg das achromatisch zusammengesetzte Mikroskop Plößls
den Preis für die besten Instrumente dieser Art und die abreisenden Gelehrten
trugen den Namen des Wiener Optikers nach allen Weltgegenden.“ (P i s k o , zitiert
nach W a 1 d s t e i n.) x)

Abb. 82. Das Haus des Optikers Simon Plößl in Wien.

P 1 ö s s 1 führte für Littro w neue dialytische Fernrohre aus
bei denen die Crown- und Flintglaslinsen getrennt waren. Plößl scheint der erste
gewesen zu sein, der die achromatischen Mikroskopobjektive vervollkommnet er-
zeugte und auch nach England einführte, wo sie erst später von Roß (1832),
Po well und Lealand (1843), Smith und Beck angefertigt wurden und
es noch geraume Zeit brauchte, bis sie Plößl erreichten (O. Waldstein1).

Die alte Optikerfamilie Waldstein spielte in Wien eine große Rolle. Die
Firma, die bis in die Gegenwart in Wien tätig ist, hatte vor 100 Jahren sogar eine
eigene Glasschmelzerei errichtet. Diese „Crown- und Flintglasfabrik“ war in der
Vorstadt Ottakring errichtet worden, und lieferte so gutes optisches Glas, daß Wald-
stein die große goldene Medaille des n. ö. Gewerbevereins (Mitte des vorigen Jahr-
hunderts) erhielt; aber der Betrieb lohnte sich nicht. Er endete mit einem finanziellen
Mißerfolg und wurde etwa 1858 geschlossen.

Ein Bildnis Simon P 1 ö ß Ts zeigt die von der Genossenschaft der Optiker
in Wien 1926 gestiftete „Plößl-Medaille“, die als Ehrengabe vom Genossenschafts-
ausschuß verliehen wird1 2). (Abb. 83.) Sie wurde vom Medailleur Prof. Hujer
nach einer Kriehuberschen Lithographie geschaffen (Optik, Zeitschrift d. Genossen-
schaft der Optiker in Wien 1928, S. 11).

1) Dr. Otto Wald stein, Österr. Zentralzeitung f. Optik u. Mechanik 1926
Nr. 14.

2) s. Fußnote, auf Seite 325.
 
Annotationen