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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0535

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Transportable Dunkelkammern. Nasses Kollodium verfahren. 511

silbergelatineplatten beobachtet werden1). Im Weltkriege be-
mächtigte sich der geheime Nachrichtendienst des Youngschen
Verfahrens, was von der Gegenspionage aufgedeckt wurde. Auf
den fixierten Bromsilberpapierbildern (Bromsilber-Postkarten) waren
in den weißen Stellen (offener Himmel) latente unsichtbare Schriften
angebracht2), die lange Zeit auch im Lichte haltbar waren und durch
keinerlei chemische Mittel außer durch physikalische Entwicklung
(z. B. mit saurem Metol-Entwickler mit Silbernitrat) sichtbar ge-
macht werden konnten.

Gutes Auflösungsvermögen der nassen Kollodium-

platten.

Die nasse Kollodiumplatte zeigte ein großes Auflösungs-
vermögen von feinen Bild-Details, eine steil ansteigende Schwär-
zungskurve und große Klarheit, was ihr einen bleibenden Wert in
der Reproduktionsphotographie bis in die neueste Zeit gab.

Sie mußte nur mit Bezug auf Empfindlichkeit, Wiedergabe der
Halbtöne, die große Haltbarkeit und betreffs Farbenempfindlichkeit
anderen photographischen Schichten weichen, bei denen —• gemäß
der Prophezeiung Herschels —- das Bromsilber eine dominierende
Rolle spielt. 1 2

1) Hierüber berichtet Eder in einem Handbuch der Phot. Bd. II. 1884
S. 20 zusammenhängend, ferner in der neuen Auflage seiner „Photographie mit
Bromsilbergelatine ‘ ‘.

2) Zur Herstellung solcher Geheimschriften wurde auf einem Bromsilber-
gelatine-Karton ein Landschaftsnegativ mit gut gedecktem Himmel kopiert, ent-
wickelt, gewaschen, dann die Geheimschrift in die weißen Partien des Himmels
kopiert und sofort fixiert. Von der Geheimschrift bleibt dann nunmehr ein
unsichtbares latentes Bild übrig, das physikalisch entwickelt werden kann.
 
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