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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0567

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Mikrophotographie.

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schritt mit der allgemeinen Entwicklung der Optik und Photographie
Schritt hielten und in späteren Jahren höchst wichtige Erzeugnisse
zutage förderten.

Insbesondere war es die Einführung der sehr vollständig korri-
gierten Apochromat-Objektive und Projektions-Okulare der optischen
Anstalt C. Zeiß in Jena, welche die Leistungsfähigkeit der mikro-
skopischen Linsensysteme enorm steigerte. Ferner fanden die ortho-
chromatischen Bromsilbergelatineplatten und Lichtfilter verschiedener
Art gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch in der Mikrophotographie
mit größtem Erfolge Anwendung; man führte grüne, gelbe und blaue
Lichtfilter ein, und photographierte für Spezialzwecke mit schmalen
Spektralbezirken im optisch hellen Teil des Spektrums. A. B. Strin-
ger1) benutzte Licht vom äußersten Violett und Ultraviolett zu
speziellen mikrophotographischen Aufnahmen, welche er der Royal
Microscopic Society im April 1903 vorlegte. 1904 führte A. Köh-
ler2) in der Anstalt von Zeiß Mikrophotographien sogar mittels
monochromatischer ultravioletter Lichtstrahlen, die von elektrischen
Funkenentladungen ausgehend auf spektralanalytischem Wege als
Lichtquelle frei von anderen Lichtstrahlen isoliert wurden 3), erfolg-
reich durch.

Die Geschichte der Mikrophotographie in späterer Zeit ist in Eders „Jahr-
büchern für Photographie“ enthalten, ferner in den Werken von Dr. R. Neuhauß,
„Die Mikrophotographie“ (Halle a. S. 1894) und „Lehrbuch der Mikrophotographie“
(2. Auflage, Braunschweig 1898); Dr. Kaiserling, Lehrbuch der Mikrophoto-
graphie (Berlin 1903); Marktanner-Turneretscher, Die Mikrophoto-
graphie als Hilfsmittel naturwissenschaftlicher Forschung (Halle a. S. 1890), Pringle,
Practical Photomicrography (3. Auflage, London 1902), Monpillard, La Micro-
photographie (Paris 1899), M a t h e t, Traite practique de photomicrophotographie
Paris 1900).

1) The Amateur Photographer, April 1903. S. 349.

2) Physikalische Zeitschrift. 1904. S. 666.

3) Die Verwendung der ultravioletten Quecksilberlinie 365 mm für Mikro-
photographie regte C. E. K. Mees im Anschlüsse an Köhlers Untersuchungen
1926 an; A. P. H. Trivelli und L. V. Förster studierten dies im Eastman-
Kodak-Research Lab. näher (Journ. Optic. Soc. Am er. Bd. 21, Eebr. 1931. —
S. auch: Trivelli, Kodak Mitteil. Nr, 434, auch Phot. Indust 1931, S. 161.
 
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