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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0111

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T H E R M I A.

(Ky th no s.)

Ist berühmt durch seine warmen Quellen, die besonders von
den Türken sehr geschätzt wurden. Strabo erwähnt der Insel
gar nicht und Pausanias sagt nur: dass Kythnier mit in der
Schlacht bei Platää kämpften, wie am Fussgestell des Zeus
zu Olympia eingeschrieben stand (V. 23. 1).

Die Insel hat zwei Ortschaften, jede wird zu 300 Häuser
gerechnet. Die, welche ziemlich in der Mitte der Längser-
streckung der Insel liegt, heisst Sillaka, die andere in der
nördlichen Hälfte der Insel nennt man vorzugsweise die Stadt,
weil hier der Eparch (Gouverneur), der Zehntner u. s. w.
wohnen. Sie ist kein hübsches Dorf; ringsherum sind frucht-
bare Felder, herrlich zu Getreidebau, auch zu Wein, der
aber hier sehr verwildert ist, er wird daher mit viel Harz
versetzt, was auf keiner der übrigen Kykladen geschieht;
übrigens hat er viel Geist. Ueberhaupt hat die Insel, einige
felsige Partien ausgenommen, guten Boden. Oel wird hier
wenig erbaut und was man gewinnt ist schlecht.

Eine kleine Stunde von der Stadt gegen Nord kommen
aus dem Glimmerschiefer mehrere heisse Quellen. Der Glim-
merschiefer ist mit weissem, krystallinisch-körnigen Kalk, welcher
mit Glimmerschichten durchzogen ist, bedeckt. Beide fallen
circa 20° in NNO. Der Glimmer schmilzt leicht zu einem weissen
Email und wird mit Kobaltsoluzion nur schmutzig blau gefärbt,
was von einem Kalkgehalte herrührt.
 
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