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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0195

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P A R 0.

(Paros.)

Paros war im Alterthum reich und mächtig, und seine Ein-
wohner galten für besonders weise, sie wurden daher oft als
Schiedsrichter aufgerufen; was aber die Insel am berühm-
testen machte, war ihr vorzeitlicher Marmor. Die aus pa-
rischem Marmor gearbeiteten Statuen galten und gelten noch
für die köstlichsten, nicht nur, weil ein Phidias, und 120
Jahr später ein Praxiteles Leben und warmen Ausdruck,
Hoheit und Edles dem kalten Marmor zu geben verstanden,
sondern auch, weil die Masse des dortigen Steines sich mehr
dazu eignete, als irgend ein andrer. Ein Epigramm der grie-
chischen Anthologie liess die unglückliche Niobe sprechen:
„Götter bildeten mich aus Leben zu Stein; aus dem Steine
schuf Praxiteles drauf wieder in's Leben mich um." Auch die
gnidische Aphrodite, wie sie dem Meere entstiegen, war von
ihm aus parischem Marmor gebildet, der selbst die Götter
ansprach, denn: „als Athene und Elera die gnidische Göttin
erblickten, riefen beide zugleich: Paris, du richtetest recht."

Zu lang würde ein Verzeichniss werden, um die Statuen
nur anzuführen, die aus parischem Marmor gefertigt worden
sind. Pausanias *) nennt vorzugsweise folgende:

1) Das Bild der Aphrodite Urania zu Athen, von Phidias.

2) Als die Perser, ihres Sieges gewiss, von Paros einen

*) Pausanias. I. 14. 7. L 33. 2. I. 43. 5. V. 11. 5. V. 12.
4. VIII. 25. 4. u. s. w.

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