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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0466

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ANTI-MILO.

(Erimo-Milo, das wüste Milo.)

JLiiegt nur einige Seemeilen nordwestlich von der Insel Milo.
Es hat keinen Hafen, ein Schilf muss sich unter dem Winde
halten, bis es weiter segeln kann. In der Mitte der Ostseite
ist Strand mit Gerollen bedeckt, man hat zwar hier Anker-
grund, aber nur bei Westwind kann ein Schiff hier stehen.
Dort ist auch ein kleiner, aus trocknen Steinen, wie gewöhn-
lich, rund ausgemauerter Brunnen, in welchem sich so ziem-
lich trinkbares Wasser findet.

Die Nordseite ist die schroffste, hier sind die Felsen steil
abgestürzt.

Alte Nachrichten hat man von dieser öden Insel natürlich
nicht, denn sie ist unfruchtbar und ohne Wasser. Doch fin-
det sich auf dem Gebirg eine jetzt noch 1 Lr. tiefe, 5 Lr.
weite Cisterne, die aus Quaderstücken des dortigen Trachi-
tes erbaut und mit Mörtel ausgekleidet ist, es stand ein Paar
Fuss hoch Wasser darinn (im October, wo es schon einige
Mal geregnet hatte), Stufen führen hinab, von denen noch 3
gut erhalten sind, ihr Boden ist mit hineingeworfenem Schutt
und Steinen bedeckt. Wozu diente den Alten diese Cisterne1?
Vielleicht finden sich noch Spuren von Gebäuden, Tempel oder
Wartthurm.

Diese ganze Insel ist nur eine schroffe Felspartie von
Trachit und blos von wilden Ziegen und Eulen bewohnt. Nur
in den Monaten Februar bis Mai kommen ein Paar Ziegen-
 
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