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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0161

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POLYKANDRO.

(Pholegandros.)

.Diese Insel und Sikenos wurden im Altertlium als ein Paar
nichtsbedeutende Eiländer geschildert, obgleich unter den
Kykladen beide Inseln zu denen von mittlerer Grösse gehören,
es wird ihnen vorgeworfen, dass sie ausser Schafen und
schöner Gegend nichts merkwürdiges aufzuweisen hätten. Dass
beide Inseln sich nicht auf eine höhere Stufe schwangen, ist
grossentheils durch die Natur bedingt, denn keine von bei-
den hat einen Hafen, sie sind ringsum mit schrolF in's Meer
herabgehenden Felsen umgeben, so dass ein Fahrzeug an
beiden nur bei gewissem Winde landen kann und hier stets
fertig liegen muss, bei von der entgegengesetzten Seite entste-
hendem Sturm segelfertig zu sein, um sich anderswo zu bergen.

Herodot erwähnt diese Insel gar nicht; aber Strabo schreibt
Lib. X. S. 485 fin.: „Aratos nenne dieses Eiland das eiserne,
„wegen seiner Härte" (siehe Insel Chiura).

Die Insel enthält jedoch nur lauter wenig harte Gesteine,
es ist daher wohl mehr damit gemeint, es sei hart, wem das
eiserne Geschick beschieden habe dort zu wohnen. — Pausa-
nias spricht, weil keine Tempel u. s. vv. dort sind, von die-
ser Insel gar nicht.

Polykandro hat fast auf allen Seiten hohe, abgestürzte,
felsige Ufer, besonders an der nordöstlichen Seite gehen die
hohen Kalkfelsen oft senkrecht hinab in's Meer; so ist es auch
an der Westseite. Nur an dem südöstlichen Ende der Insel
Zweiter Theil. 10
 
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