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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0364

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K I M 0 L I.

(Kimolos.)

.Auch Argentiere wurde diese Iusel genannt, weil hier
einst eine Silbergrube gewesen sein soll, von welcher ich
nachher sprechen werde. Nach andern soll sie auch von
den Alten wegen ihrer weissen Felsen (die es aber eben so
auch in Polino giebt) den Beinamen der silberweissen erhal-
ten haben und hieraus die Benennung Argentiere gebildet
worden sein.

Plinius soll sie die Vipern-Insel genannt haben, jedoch
gab es dort weder im Alterthum noch jetzt mehr als einzelne
Vipern, wie man sie auf den meisten Inseln antrifft. Es findet
hier eine falsche Uebersetzung statt, die Jahrhunderte nach-
geschrieben worden ist. Plinius sagt nämlich in seiner Hist.
nat. üb. 4. cap. 12: Cimolus quae Echinusa. Dieser Name
rührt aber nicht von Ecbidna, die Viper, her, sondern von
Echinus, der Seeigel, deren es an der Westküste versteinerte
giebt, es wird in der Folge die Rede davon sein, diese kön-
nen damals als grosse Merkwürdigkeit und Seltenheit zu jener
Benennung Veranlassung gegeben haben; denn ausser an der
schief gegenüberliegenden Küste von Milo giebt es dergleichen
auf keiner der Kykladen oder Sporaden.

Ueber ihre Geschichte ist nichts bekannt; sie war jeden-
falls stets mit der von Melos verbunden, d. h. sie wurde zu
gleicher Zeit mit ihr be\ölkert und vernichtet. Im Mittelal-
 
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