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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0308

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N A X 0 S.

(Naxia, ngr.)

Die grösste und fruchtbarste Insel der Kykladen. Sie hiess
in den frühesten Zeiten Strongyle', weil sie ziemlich gerun-
det ist, und war von Thraciern bewohnt; es fehlte ihnen an
Frauen, sie wählten daher das kürzeste Mittel und raubten
Mädchen und Frauen in Thessalien, wurden aber von den
Thessaliern verfolgt und ihre Insel eingenommen, welche
diese wegen ihres glücklichen Klimas, ibrer grossen Frucht-
barkeit und Ueberfluss Dia (divina) nannten.

Ihres herrlichen Weines willen wurde sie auch wohl Dio-
nysia genannt.

Als aber wegen einer anhaltenden Dürre die Thessalier
die Insel verlassen hatten, so Hessen sich bald nach dem tro-
janischen Kriege Karier auf der Insel nieder und gründeten
dort eine Stadt, die sie, so wie die Insel selbst nach ih-
rem Könige Naxos hiessen*). Später unterwarf Pisistratus
diese Insel den Atheniensern, aber nach seinem Tode erlang-
ten sie bald ihre Freiheit wieder, und Naxos wurde damals
am blühendsten, bis es unter die Oberherrschaft der Perser
kam; als diese aber die eigentliche Hellas unter Xerxes zu

*) Auch in Sicilien gab es eine Stadt Naxos, die einst durch die
Chalkideer amEuripos, nebst einer andern, Megara, im lOten Menschen-
alter nach der Zerstörung von Troja am Abhänge des Aetna erbaut wurde,
es waren die ersten Städte Siciliens; sind aber beide spurlos versunken.
Pausanias VI. 13, 4. Strabo VI. S. 266.
 
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