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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0259

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T I N 0.

(Tenos.)

N ach M. Larcher's Geographie zur Geschichte des Herodot
hiess diese Insel auch Hydrussa, weil sie wasserreich sei;
ferner Ophiussa. Den Namen Tenos erhielt sie vom Te-
nos, der auf ihr eine Colonie gründete.

Strabo schreibt von ihr Lib. X. pag. 487: „Auf Tenos ist
„eine nicht sonderlich grosse Stadt, allein der Tempel des
„Poseidon, der ausser der Stadt in einem grossen Haine liegt,
„ist würdig, dass man ihn sehe. In ihm sind mehrere grosse
„Speisezimmer, was anzeigt, dass man aus vielen nahe gele-
genen Eiländern hier zusammen kommen musste, um dem
„ Poseidon gemeinschaftliche Opfer zu bringen."

Pausanias sah zu Olympia am Fussgestell des Zeus ein-
gegraben, dass auch die Tenier mit in der Schlacht bei Pla-
tää gegen die Perser kämpften.

Tinos kam 1207 zum orientalischen Reich, aber die Ve-
netianer nahmen es den Osmanen wieder ab, bis es 1714
wieder türkisch wurde. In den letzten Jahren unter der tür-
kischen Herrschaft rechnete man 10,000 Griechen und 5800
Katholiken, meist Italiener, als Einwohner.

Jetzt ist die Insel mehr als eine andre der Kykladen durch
Italiener, die seit den Zeiten der Venetianer hier ihren Wohn-
sitz behielten, bewohnt. Man schilderte mir die jetzigen Ein-
wohner als ähnlich den Vendeern. Die meisten Frauenzimmer
gehen in langen Kleidern, es sieht daher oft wunderlich aus,
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