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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0542

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522

ALLGEMEINE GEOGNOSTISCHE

im Anfange dieses Kapitels gesagt wurde. Dass aber auch
jenes rothe Lager kein Substitut der Grauwacke ist, wird im
Folgenden näher betrachtet werden. Diese Schwierigkeit lö-
sen jedoch die in diesem Kalke an einzelnen Funkten gefun-
denen Versteinerungen, Ilippuriten und Numuliten.

Dem äussern Ansehen nach, im frischen Bruche, zeigen
sich bei dem dichten unteren Kreidekalke Griechenland's drei
Verschiedenheiten. Er kommt vor:

1) graulichweiss, im Bruch splittrig, ins ebene und flachmu-
schelige, dicht, fein, er ist der untere, oberhalb massig, senkrecht ge-
spalten, in der Tiefe in dicken Bänken geschichtet; er ist sehr rein und
gleichförmig in seiner Masse, führt oberhalb selten ein dünnes Lager
Hornstein, enthält bis jetzt nur an einem Platze eine Schicht Hippuriten,
1. Thl. S. 216. Er findet sich in Attika u. s. w. und ist am meisten
verbreitet.

2) Gelblichweiss, sehr blass , im Bruch flachmuschlig ins split-
terige, ungemein fein und dicht, er ist der obere. Er kommt zwar auch
im Peloponnes vor: bei Sophiko, Trochia u. s. w. massig, senkrecht
gespalten, bei Konstantinous in dicken Bänken gelagert u. s. w. , am
ausgezeichnetsten aber in der Gegend von Missolonghi und Akarnanien,
dort ist er dünn geschichtet und führt in grosser Menge Feuersteinku-
geln und Nieren. Er ist mit vielen zarten Kalkspathadern durchsetzt
und auch mit Kalkspath verwachsen.

3) Rauchgrau, im Bruch uneben in's splittrige, massig, senkrecht
gespalten, er kommt nur an wenig Punkten vor: bei Tripolitza führt er
Numuliten in grosser Menge, I. Thl. S. 313, Tubiporiten an der Küste
von Lokris, hier schliesst er auch sporadisch Anthracit ein, er enthält
nicht unbedeutend Thonerde, mit etwas Eisen, und ist durch kohlig-bi-
tuminöse Theile dunkel gefärbt.

Rothes, eisenhaltiges, kieseliges, oder kieselig-thoniges

Gestein.

Dieses Gestein ist so charakteristisch, dass es wohl einer
besondern Betrachtung werth ist.

Es bildet ein im Mittel etwa 3 Lr. mächtiges Lager, auf
welchem der dichte Kalk ruht, unter ihm findet sich kalkigtho-
niger Schiefer. An vielen Stellen ist es wellen- und glockenför-
mig hochgehoben, z. B. bei Arachowa, I. Thl. S. 134, ibid.
 
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