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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0541

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VERHÄLTNISSE.

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nen. denn es besteht in diesem Gestein, so wie in seiner La-
gerung keine Verschiedenheit, es finden sich aber in demsel-
ben Kalke unter gleichen Lagerungsverhältnissen nördlich von
Livvadia Hippuriten und man wird daher genöthigt fast sämmt-
lichen dichten Kalk zur Kreideformation zu rechnen.

Der untere dichte Kreidekalk ist dicht, graulich- oder
gelblichweiss, in der Regel sehr rein und gleichförmig in sei-
ner Masse, er besteht fast ganz aus kohlensaurem Kalk, sein
Gehalt an kohlensaurer Talkerde steigt wenig über 2 p. C,
er enthält unbedeutend Thonerde, noch weniger Kieselerde.

Es haben sich Kieselerde und Thonerde zuerst und reich-
lich niedergeschlagen zu dem mächtigen, rothen, eisenhaltigen,
rein kieseligen oder kieselig-thonigen Lager, auf welchem dann
der reinere, untere Kreidekalk aufgelagert ist. Aber dennoch
führt er in seinen untern Theilen sandige und sandig-glim-
merige Schichten Karpathen-Sandstein, und in seinen obern
Theilen enthält er häufig kleine Lager von Hornstein und Knol-
len von Feuerstein.

An einigen Punkten fehlt jenes rothe Lager oder liegt
tiefer, man sieht ihn daher dann unmittelbar auf kalkig-tho-
nigem Schiefer aufgelagert; ähnlich auf kalkhaltigem Thon-
schiefer, der das Zwischenglied mit dem darunter liegenden
Glimmerschiefer macht, ist er bei Athen aufgelagert; im All-
gemeinen ist aber jenes rothe Lager herrschend und der
Schiefer liegt darunter.

Das schönste Profil der Auflagerung zeigt der untere Krei-
dekalk am Palamid bei Nauplia, diese Lagerung wiederholt
sich im Peloponnes, in dessen nördlichem Theile und in Ro-
melien sich, wie gesagt, sandige und sandig-glimmerige Lager
über dem rothen Lager im Kalke zeigen.

So herrschend gleichförmig nun aber auch seine Lagerung
im Allgemeinen ist, so rein ist er an Versteinerungen, was die
Hauptschwierigkeit der Bestimmung seiner Altersverschieden-
heit ausmacht, indem man geneigt sein könnte jene sandigen
Lager zur Grauwacke zu rechnen und den Kalk, in welchem
sie sich finden, als Uebergangskalk zu betrachten; wie gleich
 
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