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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0555

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GRIECHENLAND S HÖHLEN.

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unter den hier angegebenen Verhältnissen wohl noch nie gefunden wurde,
wohl aber Pechkohle, wie bei Klemoutzi in Kalkmergel, I. Thl. S. 383.

Es bestätigt übrigens diese Bohrung, was ich, ehe noch an sie ge-
dacht wurde, in meinen frühern Berichten über Bohrungen in griechi-
schen Ebenen aussprach, I. Thl. S. 219 und dass sich Kohlen finden
würden, I. Thl. S. 62.

Griechenlands merkwürdigste Höhlen.

Der obere Kalk ist reich an Höhlen, besonders ausge-
zeichnet sind aber die in ihm befindlichen Eisensteineinlage-
rungen, z. B. im Lauriongebirg, I. Thl. S. 49; auf Thermia,
II. Thl. S. 99; auf Serpho, II. Thl. S. 117 und viele andre
mehr. Hier sind nur die grossartigsten aufzuführen, ihre nä-
here Beschreibung aber nachzulesen.

1) Die Höhle Kalafidg auf Thermia, II. Thl. S. 102,
ist unstreitig eine der interessantesten Höhlen, die es über-
haupt giebt. Sie befindet sich in einem Lager von krystalli-
nisch-körnigem Kalke, welcher mit Glimmerschiefer ganz nahe
bedeckt ist, ohne dass jedoch dieser ihr Dach bildet, was
aus Kalkstein besteht. Besonders merkwürdig ist sie durch
die aus dem Hauptraume rechtwinklig abgehenden, unzähligen
Seitenschluchten, die zwischen ihnen befindlichen, aus jenem
Kalk bestehenden Seitenwände zeigen deutlich eine lang-
dauernde Auswaschung durch Wasser. Sie liegt nach franzö-
sischen Messungen 1300 par. Fuss über dem Meere; hat keine
Stalactiten; Knochen wurden in ihr nicht gefunden.

• 2) Die Grotte von Antiparos, II. Thl. S. 193. Sie
zieht sich dem Fall der Schichten des krystallinisch-körnigen
Kalkes, in welchem sie sich befindet, grade entgegengesetzt
zu Tage. Sie zeichnet sich vor allen europäischen Höhlen
dadurch aus, dass ihre Stalactiten aus fasrigem Arragonit be-
stehen , mehrere derselben haben einen Kern von Kalkspath.
 
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