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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0543

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VERHÄLTNISSE.

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S. 187 u. a. in., zuweilen ist es zwischen dem dichten Kalk
hindurch aufgetrieben und dann natürlich von beiden Seiten
durch denselben Kalk begrenzt, es steht dann gestürzt zu
Tage; aus seiner gewöhnlichen Lage gerissen, z. B. bei An-
gelo-Kastro, I. Thl. S. 248; ferner auf Akrokorinth, ibid.
S. 244 u. a. m. Auf bedeutende Höhe gehoben zeigt es sich
z. B. bei Burso im Hochgebirge von Aetolien; wenn man nur
mit den geognostischen Verhältnissen zu thun hätte und die
Zeit darauf wenden könnte, die tiefsten, freilicli auch unzu-
gänglichsten Schluchten zu untersuchen, so würde man vielleicht
ausmitteln, was die Hochgebirge des Peloponnes und von Ro-
meüen zu dieser Höhe emporhob, ob wie am Styx das un-
terliegende, ältere Schiefergebirge oder Serpentin.

Dieses Lager zeigt zwei Hauptverschiedenheiten: 1) ent-
weder es ist rein kieselig; 2) oder es ist kieselig-thonig.

1) Das rein kieselige Lager kommt meist als Horn-
stein, der roth, braun oder grau ist, zuweilen jaspisartig, z.
B. auf Skopelo, S. 23, am schönsten zwischen Platanos und
Ajio Wlasis, I. Thl. S. 389. Seltener als Eisenkiesel und kleine
Partien Karneol, z. B. bei Piadda, I. Thl. S. 250, bei Skri-
pone'ri, I. Thl. S. 126.

Dieses kieselige Gestein ist sehr regelmässig dünn ge-
schichtet, die Schichten sind gewöhnlich durch zarte, schwärz-
liche oder röthliche, thonige, schiefrige Masse getrennt. An
zwei Punkten findet sich zwischen den Schichten dieses kie-
seligen Gesteines Brandschiefer z. B. bei Diwri, in nur l
Zoll dicken, biegsamen Tafeln, zwischen schwarzem Kiesel-
schiefer, I. Thl. S. 392 und bei Burso 1 Zoll dick zwischen
grauen Hornsteinlagen, I. Thl. S. 185, der letztere Brand-
schiefer enthält unbestimmbare Muschelschalen und Pflanzen-
überreste, beide mit Bitumen durchdrungen.

Ist das kieselige, rothe Gestein thonhaltiger, so zeigt er
sich dicker geschichtet, als wo seine Masse rein kieselig ist.

2) Daskieselig-thonigeLager, auf welchem an man-
chen Punkten der dichte Kalkstein liegt, kann nicht als eine
von dem erstem rein kieseligen verschiedene Bildung ange-
 
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